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thoughts: „Cool-sein“

Ich bin mal ehrlich. Immer sagten alle: „Cool sein ist nicht wichtig. Es ist oberflächlich. Sei wie du bist“. Der Spruch klang dennoch einfach nur leer. Wer kann den wahren Sinn von „Cool sein ist nicht wichtig“  schon auf Knopfdruck erleben, wenn man gerade eben cool sein WILL, um sich in einer Gruppe nicht mehr ausgeschlossen und unwohl zu fühlen?

Ich bin mal ehrlich. Das Thema „Cool sein“ zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden. Ich wollte es immer. Ich wollte dazugehören, in meiner Pubertät sogar fast um jeden Preis. Ich habe mich mein Leben lang für alle möglichen Leute verbogen – mit Ausnahme meiner besten und engsten Freunde. Aber selbst da kam mein falsches, nach Anerkennung strebendes Möchtegern-Ich immer wieder durch.

Ich bin mal ehrlich. Tatsache ist – ich bin nicht cool. Und es gibt sehr sehr viele Menschen, zu denen ich nie dazugehören werde und die mich immer ausschließen werden, weil ihre Ziele nicht meinen entsprechen. Denn mein wahres Ziel ist in Wirklichkeit – Ich sein.

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Dazu eine kleine Geschichte:

vor einiger Zeit war ich mal auf einen Geburtstag von einer guten Freundin in ein Restaurant eingeladen. Wir aßen leckeres Zeug, tranken ein Glas Wein und unterhielten uns gut. Es war gemütlich und lustig. Nach einigen Stunden wollten alle plötzlich aufbrechen und weiterziehen… Ich habe das noch nie verstanden. Warum will man etwas auflösen, was gerade echt gut läuft, nur um auszugehen und „Action“ zu erleben?

Trotz inneren Widerstandes bin ich mitgegangen. In der Bar, wo wir gelandet sind, war es voll, laut und stickig. Wir quetschten uns an ein Tisch und haben kein Wort mehr voneinander verstanden. Alle taten aufgedreht und feierlustig, und ich fühlte mich einfach nur fehl am Platz. Während die anderen sich gegenseitig irgendwelche Wortfetzen zugeschrien haben, saß ich da und beobachtete Menschen, die sich voller Euphorie aneinandergerieben haben oder von einem Fuß auf den anderen stampften und mit ihren Hinterteilen kreisten (nennt sich auch „Tanzen“).

Versteht mich nicht falsch – ich bin kein Spielverderber! Ich verstehe die Lebens- und Feierfreude sehr! Aber ich möchte mich freuen und feiern, wenn mir danach ist – und nicht, wenn ich meine, mich aus welchen Gründen auch immer dazu zwingen zu müssen.

Ich hielt nicht lange durch. Trotz des beleidigten Geburtstagskindes ging ich. Ich war frustriert und hatte schlechtes Gewissen. Auf dem Weg heim telefonierte ich mit einer Freundin. Ich sagte: „Was ist bloß mit mir passiert? Früher bin ich überall mitgegangen und habe bis in die Puppen gefeiert. Ich glaub, ich werde alt“.

Dann sagte sie: „Es ist nicht so, dass du früher mitgegangen bist, weil du es toll gefunden hast und jetzt findest du es nicht mehr toll. DU HAST ES NOCH NIE GEMOCHT – der einzige Unterschied zu früher ist – dass du dich früher verbogen hast – und jetzt hörst du auf dein Inneres“.

Das hat mir die Augen geöffnet. Denn das stimmt – ich hasste Discos und laute volle Clubs schon als Teenager. Ich bin einfach mehr der gemütliche Typ, dem eine gute Unterhaltung wichtiger ist, als Tanzen.

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Lasst uns doch mehr rausfinden, was wir wirklich wollen. Die Partymäuse sollen tanzen. Die Labertaschen sollen reden. Nicht andersrum. Wir müssen niemandem gefallen. Wir werden auch ohne uns zu verbiegen, Menschen finden, die ähnlich ticken, wie wir.

 

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Allgemein Lifestyle thoughts

sonntagsbeitrag?.. nein. einfach meine gedanken

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Gestern sagte meine Freundin etwas zu mir, was in mir diverse Gedankenprozesse ausgelöst hat.

Sie meinte: „Du färbst dir die Haare blond, freust dich, in eine kleine Größe reinzupassen, auf deinen Blogfotos schaust du total anders aus, als sonst – versuchst du, vor dir selber wegzulaufen?“

Dazu muss man wissen – davor hatte ich ihr Fotos gezeigt (die nächste Woche veröffentlicht werden), auf denen ich eine verspiegelte Sonnenbrille und roten Lippenstift trage. Und einen Hut.

Bin ich auf diesen Bilder nicht ich? Bin ich etwa nur dann echt, wenn ich abgeschminkt und in Leggings und Sweatshirt zuhause rumlümmele und mit Dir Carcassonne spiele, liebe Freundin?

Dann wurden mir zwei Sachen klar.

Erstens:

klar sehe ich mit Hut, roten Lippen und verspiegelter Sonnenbrille anders aus! Aber glaubst du denn, liebe Freundin, dass die Leute, die in der Front Row einer Modenschau sitzen, so aufgewacht sind? ;) Klar haben auch sie sich herausgeputzt! Das nennt sich doch „der ganz normale Modewahnsinn“. Manche Modeleute sehen sich als Kunstobjekte. Und Kunst drückt die Realität nur aus, muss sie aber nicht eins zu eins nachbilden! Nehmen wir als Beispiel eine Opernarie, wo eine Diva 10 Minuten lang stirbt und dabei noch singt. Ist das realistisch? Nein. Aber wunderschön? Ja!

Zweitens:

natürlich stimmt es zum Teil, dass ich mich in den letzten Jahren optisch sehr verändert habe. Aber eben auch innerlich. Klar geht das einher, und das gefällt mir. Aber ich veränderte mich nicht weg von mir, sondern zu mir hin. Weil ich mich, jetzt mit 32 Jahren, im Vergleich zu früher bis jetzt am wohlsten fühle. Am meisten im Reinen mit mir selbst. Auch wenn ich immer noch mit manchen Sachen hadere. Mit meiner „weiblichen“ Figur. Mit meiner Haut. Meinen Charakter und meine inneren Werte kann ich seltsamerweise viel mehr akzeptieren, als mein Äußeres. Also kann es sein, dass ich mich (zum Beispiel durch mein Haarefärben) selber therapiere. Ich wähle ein Äußeres, dass, meiner Meinung nach, meinem Inneren am wenigsten widerspricht.

Fazit:

Mir wird jeden Tag aufs Neue klar, dass man sich lieben sollte. Dass es ein Geschenk ist, dass wir am Leben sind und gesund sind. Und dass man jeden Tag aufs Neue die Chance dazu hat, den Spagat zwischen sich Weiterentwickeln und sich Akzeptieren zu schaffen.

In diesem Sinne – einen schönen Sonntag! :)

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Noch eines: HIER könnt ihr für die zauberhafte Joana voten! kliiiiiick :D

 

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