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Bloggen als Business Teil 2: wie verdiene ich Geld mit Blog & Instagram?

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Wie kommt man zum Bloggen als Beruf? Und wie verdiene ich Geld mit Blog & Instagram? Warum sieht mein Instagram Feed trotz verschiedenster Bilder so einheitlich aus?

Das sind drei der vielen Fragen, die mich gerade in letzter Zeit vermehrt auf Instagram erreichen. Deswegen fasse ich alles einfach in zwei Posts zusammen und kann den künftigen Fragern einfach den Link dazu schicken, habe ich mir gedacht :)

Bloggen als Beruf ist noch so neu, dass man das weder studieren, noch eine Ausbildung oder Kurse dazu machen kann. Learning bei Doing ist hier das Prinzip – aber ab und zu kann man sich auch Tipps bei erfahreneren Kollegen abholen, was oft wirklich augenöffnend wirkt.

Im TEIL EINS erzählte ich, wie meine Blogger-Anfänge waren,  welche Kamera ich habe, wie lange es dauert, bis ein Blogpost fertig ist und wie ich meine Bilder bearbeite. Heute soll es um Geld, einen einheitlichen Instagram Feed und die Motivation gehen.

Die Geschichte zum Headerbild muss ich euch noch schnell erzählen: für das Shooting für diesen Blogpost nahm ich für die bessere Anschaulichkeit extra ein paar 50-Euro Scheine mit, und während wir shooteten, hielt ich sie in der Hand und grinste um mein Leben, um eine glückliche Bloggerin darzustellen ;) Da ging eine ältere Dame vorbei, blieb stehen und meinte ausdrücklich: „Na, wenn ich auch so viel Geld in der Hand haben würde, würde ich auch so lachen“. Während wir sie verblüfft anstarrten, ist sie einen Schritt gegangen, blieb nochmal stehen und wiederholte den gleichen Satz nochmal. Als sie schon fast vorbeigegangen war, drehte sie sich nochmal um und meinte: „Ja, dann würde ich auch so grinsen“. Neid? Mitteilungsbedürfnis? Was auch immer das war – herzliche Grüße an dieser Stelle :D

So, aber jetzt zum Topic!

1.

Wie verdiene ich Geld mit Blog & Instagram?

Meist wird man von den Firmen oder PR-Agenturen angeschrieben und wollen, dass man Ihr Produkt bewirbt – das nennt man eine „Kooperationsanfrage“ (meine peinlichsten Kooperationsanfragen habe ich in 2 Posts verarbeitet: Teil 1 / Teil 2)

Natürlich kann man auch selbst Firmen anschreiben, dabei sollte man sich kurz und knackig vorstellen und vielleicht auch schon andeuten, wie man das Produkt in Szene setzen würde und warum es zu einem passt. Allerdings braucht man meiner Erfahrung nach eine sehr hohe Frustrationstoleranz, wenn man selber Akquise macht, denn man kann von einem ziemlichen Glück reden, wenn auf 10 Anfragen 3 Antworten kommen, von denen dann eine positiv ist.

Natürlich kann man auch auf Events und Pressdays und Fashion Weeks gehen, um Kontakte zu knüpfen. Allerdings verhält es sich damit ähnlich, wie bei der eigenen Akquise – es sei denn, du hast 200k auf Instagram und mehr. Dann interessieren sich die Firmen viel eher für dich.

Das meiste Einkommen habe ich also über Anfragen, die mich erreichen. Dabei ist es wichtig, seinen Wert zu kennen und sich auch nur in absoluten Ausnahmefällen unter Wert zu verkaufen – wenn es einem z. B. außerordentlich wichtig ist, ein bestimmtes Produkt zu bekommen, eine bestimmte Erfahrung zu machen oder einen Kontakt aufzubauen. Ansonsten darf gehandelt werden, fast wie auf einem Bazar in Abu Dhabi :D

Ganz wichtig: immer schön professionell bleiben! Danke für die Tipps, Franzi :) Egal, wie unverschämt oder ungeschickt sich manche Kooperationspartner verhalten – der Ton macht die Musik. Ich muss mir noch lange nicht alles gefallen lassen – aber ich sollte mich stets höflich und zuvorkommend artikulieren.

2.

Wie viel Geld kann ich verlangen?

Bis vor ein paar Jahren war es unter Bloggern leider total out, über Geld zu sprechen. So hat jeder für sich, im stillen Kämmerlein, irgendwas verlangt, und keiner wusste, was für Summen die anderen so veranschlagen. Mittlerweile hat sich das Thema Geld glücklicherweise etwas enttabuisiert, was dem Markt nur hilft, denn wenn alle aufhören würden, sich unter Wert zu verkaufen, würde die Bezahlung sich für alle auf einem guten Niveau bewegen.

Grob kann man sagen, dass man pro 10 Tausend Followern auf Instagram ca 100 Euro für ein Bild verlangen kann. In der Realität verhält es sich etwas anders, und normalerweise kommt man fast nie auf den Preis. Die Plattform Influencer DB zeigt an, wieviel euer Bild auf Insta wert ist – aber der Plattform vertraue ich nicht, denn sie ist oft total fehlerhaft, was man z. B. oft an meiner wöchentlichen Statistik von Influencer DB erkennen kann, die immer wieder besagt, dass ich o neue Follower, o Kommentare und 0 Likes hatte, was natürlich NULL stimmt… 

Für einen Blogpost verlange ich natürlich das Doppelte, wie für Instagram, denn er kostet viel mehr Arbeit (siehe Punkt 4).

Ich habe auch schon erlebt, dass Kollegen für die gleiche Kooperation sowohl viel weniger, als auch viel mehr bekommen haben – oft habe ich das Gefühl, dass es nicht nur wegen dem Verhandlungs-Geschick so unterschiedlich ist, sondern auch wegen persönlicher Präferenzen der Kooperationspartner… 

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3.

Wie authentisch darf man bleiben, wenn man Werbung macht?

Im Idealfall bin ich als Bloggerin natürlich ganz frei in der Bildgestaltung und in meiner Meinungsäußerung – allerdings haben ganz viele Firmen mittlerweile richtige „Briefings“, die teilweise aus vielen Anforderungen und Richtlinien bestehen. Man bekommt z. B. gesagt, dass die zu bewerbenden Produkte im Mittelpunkt des Bildes stehen sollen, welche Hashtags man verwenden soll und welche Informationen über das Produkt man einbauen soll. 

Mit meinen Bildern sind alle Kunden immer sehr zufrieden, aber ab und zu kommt es vor, dass ein Kunde nicht nur himmelhochjauchzende Worte in meinen Posts vorfindet – und dann ist es Verhandlungssache, einen Weg zu finden, mit dem alle Beteiligten zufrieden sind. Was manchmal wirklich schwierig ist. Ich versuche dem Kunden immer klar zu machen, dass meine Authentizität mein Kapital ist und gleichzeitig das, was einen Blogger von der klassischen Werbung unterscheidet oder unterscheiden sollte. Verliere ich als Bloggerin meine Glaubwürdigkeit, verliere ich euch als Leser – und das ist weder in meinem Sinne, noch im Sinne meiner Kooperationspartner. Deswegen muss ich immer meine ehrliche Meinung sagen dürfen. Allerdings ist es nicht allen Firmen immer so bewusst, denn viele denken nicht langfristig, sondern „Abverkauf über alles und nach mir die Sintflut“ bzw. „Hauptsache, das Produkt wird in höchsten Tönen gelobt – authentisch oder nicht, ist doch egal“…

Deswegen freue ich mich immer richtig, wenn eine Firma extra betont, dass der Blogger die Kooperation so umsetzen soll, wie es zu seinem sonstigen Stil, Bildsprache und Leserschaft passt. So soll es sein!

4.

Wie oft sollte man posten und wie lange brauche ich für einen Blogpost?

Was Instagram angeht – ich denke, einmal am Tag ist optimal. Beim Blog teilen sich die Meinungen – die einen sagen, so oft es geht, die anderen – lieber nicht zu oft, sonst rutschen die neuen Posts zu schnell runter. Ich persönlich habe ganz früher jeden Tag gepostet, allerdings habe ich auch einfach IRGENDWAS hochgeladen, ohne zu Taggen und ohne SEO und, vor allem, die Bilder gar nicht bearbeitet – das spart enorm viel Zeit. Bis vor einem Jahr habe ich dann 3 und manchmal sogar 4mal die Woche gepostet, was eine ganz schöne Hetzerei war – kaum war was online, schon habe ich mich an das nächste setzen müssen.

Mittlerweile poste ich immer Sonntags und Mittwochs und kann diesen Rhythmus ganz gut durchhalten. 

Wie lange es dauert, bis ein kompletter Blogpost online geht, kommt ganz auf den Aufwand an. Unter 3 Stunden reine Arbeit am PC geht aber nie was – so ein Blogpost wie der hier hat genau 6 Stunden in Anspruch genommen. Das weiß ich deswegen so präzise, weil ich eine Abgaben-Deadline hatte und erst um 23 Uhr anfangen konnte – um 5 Uhr Nachts war ich dann fertig (fix und fertig), aber der Post ist auch besonders aufwendig gewesen, wie der hier  oder der hier z. B. auch. Recherchieren, Bilder bearbeiten, Layout festlegen, Texte schreiben, Taggen, SEO… 

Um ein Instagram Bild zu posten, dauert es auf jeden Fall auch eine Stunde, denn ich bearbeite alle Bilder erst auf dem Computer und dann nochmal auf dem Handy – aber dazu siehe den nächsten Punkt.

5.

Wie bearbeite ich Bilder für einen einheitlichen Look?

Immer erst am Computer, auch für Instagram. Für alle Bilder verwende ich mittlerweile meinen eigens erstellten Filter bei Photoshop (eine sogenannte „Action“), für Instagram lade ich die Bilder danach unkomprimiert in die ICloud, öffne sie mit VSCO und lege dort zusätzlich noch den abgeschwächten A4 Filter drüber. Manchmal passe ich die Bilder dann noch in Instagram selber leicht an, wenn ich sehe, dass sie sich farblich zu sehr von den anderen Bildern im Feed unterscheiden. Extra dafür habe ich mir einen auf privat gestellten Account eingerichtet, wo ich es in Ruhe ausprobieren kann und denn Feed auch vorplanen kann.

Letztes Jahr habe ich meine Farbwelt verändert – früher stand ich auf cleane, kühle Bilder – dann habe ich mich daran sattgesehen, und im Moment identifiziere ich mich mit warmen, dunklen Tönen.

Bis ich das alles rausgefunden habe, hat es allerdings Jahre gedauert :D

Es gibt noch eine andere Möglichkeit, die, wie alle meinen, viel einfacher ist, nämlich, die Bilder mit Lightroom zu bearbeiten. Für Lightroom kann man sich kostenlose Presets runterladen, die man dann angeblich super einfach über die eigenen Bilder legen kann  – danach bekommen sie auch eine einheitliche Farbe. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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6.

Wie motiviere ich mich auf lange Sicht?

Natürlich kann man auch wieder aufhören, wenn man nicht mehr bloggen mag. Das ist nämlich nicht jedermanns Sache, auch wenn es auf Instagram&Co oft nach Glanz und Glamour aussieht. Bloggen ist einerseits eine tolle und sehr dankbare Angelegenheit – wenn man bedenkt, dass die Gagen sogar bei sogenannten „Micro-Influencern“ (wie ich das Wort hasse!!) für ein Bild schon ein Monatsgehalt eines Minijobbers betragen können. Ich weiß das zu schätzen, denn ich habe Jahrelang im Einzelhandel für 6,50 Euro/Stunde gejobbt. Allerdings ist Bloggen hinter den Kulissen oft ein knochenharter Job, denn die ganzen Stunden, Tage, Monate und Jahre, die man in die Erstellung und Aufbereitung eigener Inhalte und den Aufbau der Reichweite steckt – richtig, bezahlt einem eben keiner. Im Klartext: bis ich meine erste bezahlte Kooperation hatte, habe ich schon lange und regelmäßig zig eigene, ganz ungesponsorte Inhalte online gestellt und eine gewisse Reichweite aufgebaut, was gar nicht einfach ist – hier ist übrigens ein erst eine Woche alter Podcast mit einem Interview mit mir: „Influencer in 30 Tagen? Ein Selbstversuch“.

Man braucht als Blogger also einen eisernen Willen, viel Leidenschaft für die Sache, hohe Lernbereitschaft, oft dicke Haut und sehr hohe Frustrationstoleranz und Disziplin. Das Wichtigste ist: Aufgeben ist nicht. Immer weitermachen, egal was passiert. Menschen, die noch nie als Blogger tätig waren, können das nicht nachvollziehen, warum es einem so nahe geht, wenn sich Follower abmelden,  keine Kooperationsanfragen kommen oder nur ganz fürchterliche, und wenn es Hater regnet. Hier die Erklärung: es gibt Phasen, in denen man auch als Blogger das Gefühl hat, dass man sich abstrampelt – und genau in solchen Momenten fühlen sich die erwähnten Geschehnisse als herbe Rückschläge an. Trotzem – es wird weitergemacht, man darf sich auf Dauer nicht runterziehen lassen – weil es sich in jeder Hinsicht lohnt, dabeizubleiben <3

Photos by Aslihan

Editing by me

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15 Comments

  • Reply
    Kristina
    28. Januar 2018 at 09:36

    Liebe Esra, danke für diesen sehr informativen Post. Ich finde es immer interessant zu lesen, wie andere Blogger sich organisieren und Aufträge bekommen. Man merkt sofort, wieviel Arbeit du in deinen Blog steckst – ich hoffe, Firmen honorieren das auch in Zukunft.
    ♡Kristina
    TheKontemporary

    • Reply
      Esra Blog
      28. Januar 2018 at 11:39

      Liebe Kristina, es freut mich sehr, dass du den Post informativ fandest! Vielen lieben Dank für deine Worte <3
      lg

  • Reply
    Defne
    28. Januar 2018 at 12:55

    Ich finde den Beitrag so gut !! Ich habe mich schon immer gefragt wie das alles so abläuft :) habe auch einen Blog seit Jahren aber bin nicht mehr aktiv , eher wegen Instagram da ich dort sehr viel poste. Habe auch paar Firmen angeschrieben, aber es kam bis jetzt immer nur eine Absage :( ich liebe es Bilder zu machen auch wenn mein Profil auf Instagram nicht einheitlich aussieht, aber so bin ich, kann es daran liegen vllt das ich absagen bekomme?
    Vielleicht könntest du mal vorbeischauen und mir Tipps geben, das wäre so lieb von dir!!:)
    defnerkus heiß ich da :)

    Ubd zu deinen Bildern.. dein Effekt ist einfach nur der Wahnsinn, ich liebe dein Geschmack einfach !!

    • Reply
      Esra Blog
      28. Januar 2018 at 14:32

      Danke liebes, ich schau es mir an und schreibe dir eine DM <3
      lg

  • Reply
    cacanito
    28. Januar 2018 at 13:18

    Liebe Esra, dein Post spricht mir aus der Seele. Und viele der Erfahrungen habe Ich auch erlebt. Eigentlich schreibe ich ungern Kommentare ( Ein Like auf Instagram ist halt oft bequemer) aber bei manchen Post´s sollten die Leser unbedingt kommentieren. Wie du sagst steckt immer viel Arbeit und Herzblut in einem Post und bei dir ist das ganze schon auf einem ganz anderen Level. Wie du schon sagst ist die Authenzität das Kapital eines jeden Bloggers. Toller Post

    • Reply
      Esra Blog
      28. Januar 2018 at 14:33

      Liebes, danke schön, dass du also doch noch kommentiert hast :D Kommentare zu bekommen ist wirklich wunderschön und motiviert einen <3
      lg

  • Reply
    Meri
    29. Januar 2018 at 22:34

    Kennst du die App UNUM – Design Perfection? Damit lassen sich Instagramposts super vorbereiten und vorplanen.
    Dann brauchst du vielleicht keinen Extraaccount mehr ;-)

    • Reply
      Esra Blog
      29. Januar 2018 at 23:40

      Liebe Meri, vielen Dank für den Tipp! Ich kenne sogar die App, aber ich muss sagen, ich komme mit diesem meinen Zweitaccount besser zurecht <3
      lg

  • Reply
    nathalie
    30. Januar 2018 at 17:08

    der Beitrag ist wirklich toll geworden und das sind super tipps, welche vor allem sehr hilfreich sind :)
    LG*

    Nathalie von Fashion Passion Love ♥

  • Reply
    auchwasmitmedien
    30. Januar 2018 at 21:04

    Uff. Ich glaube, die alte Dame hat ein Witz gemacht und wollte, dass Ihr darauf reagiert, daher die Wiederholungen.

    • Reply
      Esra Blog
      30. Januar 2018 at 22:44

      Hm dafür hat sie sehr ernst ausgeschaut hahahah :D
      lg

  • Reply
    Michaela
    31. Januar 2018 at 16:22

    Liebe Esra,
    einfach super toll geschrieben! Ich liebe diese Art von Artikeln und genau deine Ehrlichkeit und Authentizität schätze ich sehr!!!

    Liebe Grüsse
    Michaela

  • Reply
    Andrea
    1. Februar 2018 at 16:06

    Witzige Bilder und gut erklärt!

  • Reply
    Ruth
    1. Februar 2018 at 18:42

    Deine Tipps sind super. Hätte ich vor drei Jahren mal gebraucht, haha.
    Die Fotos sind auch toll dazu.

    Liebe Grüße
    Ruth
    http://ruthgarthe.com

  • Reply
    Marina
    9. Februar 2018 at 11:50

    Ein wirklich sehr interessanter Artikel liebe Esra. Da sind auf jeden Fall alle wichtigen Themen angesprochen.

    Liebe Grüße
    Marina

    http://www.marikamari.com

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