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life update: von see-n-sucht, abenteuern und haarpracht


 

Reisen bildet.

Tourismus bildet Vorurteile auf beiden Seiten.

Erhard Blanck

 

Quelle: aphorismen.de


 

 

Drei Leute, ein Auto, vier Tage an der Ostee und eine Prise Spontanität –  ergaben ein Abenteuer der Extraklasse!

Es war weder richtiges „Reisen“, noch astreiner „Tourismus“ – sondern eher eine Mischung aus beidem. Unsere Unterkunft buchten wir über AirBnB an einem ziemlich touristischen Ort – aber unsere Verpflegung und Unternehmungen haben wir uns ganz alleine ausgesucht.

Martin und sein alter Freund, mit dem wir geurlaubt haben, verbrachten ganz viele Kinder- und Jugendtage an der Ostsee und hatten ganz viele Erinnerungen daran, gespickt mit einigen Insidern, bei denen ich mich natürlich dezent, weil ahnungslos,  zurückgehalten habe. Aber die beiden wollten unbedingt einen besonderen Ort aus früheren Zeiten besuchen, also machten wir uns am zweiten Tag auf den Wanderweg durch die Steilküste. 

Die hügelige Landschaft bot dem Auge viel Weite und Abwechslung, mit jeder Windung des Weges eröffneten sich dem Wanderer großzüzige Ebenen mit Weizenfeldern, wilden Wiesen, die mit bunten Blumen übersät waren – noch eine Windung, und plötzlich konnte man auf die blaue Frische des Meeres hinunterblicken. 

Ich sah einen riesigen Spinnweben, der im Wind wehte und so von Weitem an ein Segel erinnerte, ein sehr stämmiges Pferd, das im Stehen schlief, ein mitten in den Blumen und Zweigen verstecktes Haus, drei Hummel, die um eine Distelblüte konkurrierten und ein Dorf wie aus „Herr der Ringe“.

 

 

Neue Wege

 

 

Als wir unser Ziel, das Kap Arkona (klingt das nicht wie aus einem Buch von Jules Verne??), erreicht  und uns dort umgeschaut haben, stellte sich die Frage: wie gehen wir zurück? Genauso, wie wir herkamen oder nehmen wir einen anderen Weg?

Ich muss dazu sagen, dass ich es symbolischerweise absolut nicht ausstehen kann, gleiche Wege zu gehen. Sogar beim Einkaufen versuche ich nach Möglichkeit anders zurückzukehren, als ich hinging. Natürlich hat es mich sofort angefixt, als die Jungs meinten, wir könnten unten an der Küste zurücklaufen. Der Weg wäre anstrengender, da man im Sand liefe, aber dafür kürzer. Gesagt – getan!

Wir liefen einen extra angelegten Weg runter von der Steilküste und ja, sie war wirklich steil! Außerhalb der angelegten Wege oder eingebauten Treppen konnte man die dicht bewachsene Steilküste weder rauf-, noch runtergehen, ohne sich den Hals zu brechen.

Wir gingen also runter und uns eröffnete sich ein steiniger Weg am Meer entlang. 

 

Wie ist es, keine Wahl zu haben?

 

 

Mit einem aufgeregten Gefühl des Abenteuers gingen wir beschwingt die Küste lang. Ich betrachtete die Steine unter meinen Füßen und dachte – sie bilden auch die Vielfalt der Schöpfung ab – mit ihren unterschiedlichsten Formen und Farben und Oberflächen. Viele von ihnen liegen seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden hier, werden ans Ufer gespült und schichten sich zu etwas Neuem. In all ihrer Ähnlichkeit gibt es dennoch keine zwei unter ihnen, die gleich wären.

An einer anderen Stelle war die steile, sandige Küstenwand mit unzähligen Löchern übersät – da haben sich die Vögel ihre Nester gebaut. 

Irgendwann fing es an: der Weg zwischen der Küstenwand und dem Meer war durch umgefallene Bäume versperrt. Wir fragten uns, ob wir weiterkommen – und haben es versucht. Drunterkriechen, drüberklettern und sich mit Mövenkot verschmieren – dabei blieb es aber nicht!

Die normal begehbaren Abschnitte der Küste wurden immer kürzer, dafür lagen immer öfter gestürzte Bäume im Weg – und dann kam zum ersten Mal ein Küstenteil, das irgendwie an ein Moor erinnerte – die Fläche war von moorartigen Algen in karton-braun eingehüllt, dazwischen lagen verstreut die Steine, die von Mirriaden von kleinen Fliegen bedeckt waren. Bei jedem Tritt auf den Stein schossen die Fliegen mit einem tausendstimmigen, aufgescheuchten Summen in die Luft, und es sah so aus, als würden sich die surrenden Luftmassen von selbst bewegen. Diese Art von einem Küstenteil war nach wenigen Sekunden vorbei, aber sie wiederholte sich immer öfter und diese Abschnitte wurden immer länger. Nachdem ich mich, Nase und Mund bedeckend, damit die kleinen Biester nicht reinfliegen, fünf Minuten (gefühlt eine nie enden wollende Ewigkeit) lang da durchkämpfte, beschloss ich, dass, falls demnächst mal ein Aufgang nach oben, zurück zur Steilküste, kommen würde, ich aufgebe und oben weitergehe. So geschah es auch nach einiger Zeit.

 Was für zwei Welten! Oben war zwar alles voller Natur und richtig ländlich,  aber dennoch kam man sich nach den zwei Stunden unten an der Felsenküste wie mitten in der Zivilisation vor. Man brauchte nur einen Fuß vor den anderen setzen und schon hat man sich fortbewegt – kein Klettern, kein Atem anhalten, kein Kriechen und keine Insektenwolken.  

… und was soll ich sagen – die Perspektive machts! Es ist erstaunlich, wie leicht uns der Rückweg oben vorgekommen ist – der gleiche Weg, der uns bei der Anreise so lang und anstrengend erschien.

o ja:

Manchmal weiß man erst, wie anstrengend etwas war, wenn man es nicht mehr tun muss!

Seit ich meinen neuen Haarschnitt habe, der darauf ausgerichtet ist, dass ich meine Naturwelle tragen kann und endlich nicht mehr das täglich meine Haare glätten muss, wie Jahre davor, fühle ich mich einfach unbeschreiblich wohl und frage mich, warum ich nicht schon viel früher auf die Idee gekommen bin, zu meiner puren Haar-Natur zu stehen und sie voll auszuleben!

 

oje:

Weniger erbaulich war witzigerweise genau das, was an der Ostsee so berühmt ist – nämlich geräucherter Fisch. Ich als (eine nicht immer konsequente) Veganerin dachte mir – ich mach mal eine Ausnahme und esse einen solchen Fisch. Sagen wir mal so: die Ausnahme hat sich nicht gelohnt. War zu salzig, zu wässrig und dafür zu teuer…

 

gefühlt:

der wahre Reichtum sind die wertvollen Menschen um uns herum, inspirierende, helfende, liebende Menschen. Ich bin so dankbar, dass es sie in meinem Leben gibt!

 

geweint:

nachdem die Testpflicht in den Läden entfiel, und ich das erste Mal seit Monaten wieder in einem Klamottenladen stand, kamen mir wirklich die Tränen. Wegen der ganzen Situation, wegen der extremen Unfreiheit, an die sich schon zu viele Menschen so gewöhnt haben, aber auch wegen meiner eigenen Liebe zu Mode, die jetzt aufzuatmen schien. Ich konnte das längst vergessene Gefühl des Genießens wieder empfinden, die aufgereihten, wartenden Kleidungsstücke betrachten, anfassen und anlegen und mich immer wieder neu fühlen, je nachdem, ob ich ein lockeres Kleidchen oder eine lässige Jacke überwarf.

 

durchgezogen:

Flohmarkt! An einem neuen Standort, und auch wieder zum ersten Mal seit dem ewig langem Lockdown. Es macht so Spaß, schafft Platz zuhause und bringt auch Kohle rein :) Ist super gut gelaufen und wird sicherlich spätestens im September wiederholt!

 

gekocht:

ok, von Kochen kann man in dem Fall nicht sprechen, eher von Zubereiten. Nämlich: einen unglaublich leckeren veganen persischen Tomatensalat! 

Eine kleine rote Zwiebel hacken, 200g Cherry Tomaten halbieren, 2 Handvoll gesalzenen Erdnüsse dazu, kleines Bund Koriander grob hacken, alles vermischen.

Für das Dressing: 1 Stück Ingwer schälen und fein reiben, 2 EL Olivenöl, 1 gehäufter EL ungesüßte Tamarindenpaste, 1 EL helle Sojasauce, 1 EL Agavendicksaft, Salz, Pfeffer.

 

neue Begleiter im Sommer:

meine bräunende Bodylotion und  meine Sonnencreme von Douglas *. Endlich keine trockenen Waden mehr (wer kennt das Problem??),  natürlich Bräune und Sonnenschutz on top. Auf dem Hin-Weg unserer Wanderung, als die Sonne noch so richtig knallte, wären wir sonst bestimmt total verbrannt!

 

neues Lieblingswort:

„Kartollen“ statt „Kartoffeln“! Das entstand aus einem Vertipper von P. in einer Nachricht an mich und ich fand das Wort sofort mega süß hahahaha :) Jetzt verwende ich es nur noch!

 

 


*Werbelink

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6 dinge, die du tun solltest, wenn du aus einer stadt wegziehst

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Es ist schon seltsam genug, keine Briefe mehr zu bekommen.

Seit dem 15.4., dem Tag, an dem mein Umzug eigentlich hätte stattfinden sollen, geht der Briefträger an meinem Briefkasten vorbei - dank dem vorsorglich abgeschlossenem Nachsendeantrag...

Noch befremdlicher war der Moment, wo mir bewusst wurde, dass ich viele meiner ganz alltäglicher Automatismen und Gewohnheiten, die nur in meiner Münchner Wohnung in der Form stattfinden können, nun die letzten Male ausführe - in der Früh kurz das Fenster zum Lüften ganz aufmachen,  mit halbgeschlossenen Augen den kurzen schnurstracks Weg vom Bett ins Bad. Danach zwecks Kita-Spielplatzlärm das Fenster wieder zumachen und sich mit dem unglaublich wohligen Gefühl nochmal kurz ins Bett fallen lassen. Oder beim Nach-Hause-Kommen die Schuhe abstreifen und die Tasche an die Türklinke des Ankleidezimmers zu hängen (und zu wissen, dass P. schimpfen wird, dass alle Türklinken mit Schals und Taschen vollgehangen sind). Oder abends im Bett liegend, mehrmals die seit Jahren kaum noch bewusste kurze Bewegung der Hand zur Wasserflasche, die am Fensterbrett direkt neben meinem Kopf steht. Ganz abgesehen von den vielen, unzählig vielen Abenden mit Freunden in meiner Küche, ich auf meinem ganz eigenen Platz, P. oft stehend und an der Küchenzeile lehnend, andere Freunde um den Tisch herum...

Die Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft ist so fließend, dass es gar nichts bringt, dass ich versuche, mir die ganzen letzten Male ganz besonders stark einzuprägen - sie gehen trotzdem vorbei und plötzlich wird aus der so präsenten Gegenwart - Vergangenes, und aus der fernen Zukunft - Gegenwart...  Zumindest für ein Jahr (solange meine Wohnung nun untervermietet ist)  gehören die oben aufgezählten Dinge in dieser Form nun der Vergangenheit an. Und ich bin schon die ganze Zeit hin- und hergerissen zwischen ungeduldiger Erwartung meines Umzugs nach Berlin und der Freude, hier noch verweilen zu dürfen, um das, was bald zur Vergangenheit wird, noch ein bisschen Gegenwart sein zu lassen.

Aus diesen Gedanken entstand die Idee dieses Posts. Was solltest du noch getan haben, bevor du aus einer Stadt wegziehst? Und: wer von euch ist schonmal wohin gezogen? Schreibt mir in die Kommentare <3

1.

Besuche nochmal alle Orte, die mit vielen Erinnerungen verknüpft sind

Die erste Liebe, die wilden Parties, ein besonders cooler oder besonders schlimmer Job - es gibt viele Orte in deiner Stadt, die dir viel bedeuten oder mit Erinnerungen verbunden sind. Ich fragte eine Freundin nach so einem Ort. Wir kennen uns, seit ich 13 war, sind aufs gleiche Gymnasium gegangen und haben danach auch zusammen studiert. Sie erinnerte sich, wie wir als Teenies uns immer im Westpark getroffen haben, in der Mitte, weil sie auf einer Seite wohnte, und ich auf der entgegengesetzten. Wir gingen zu den Schaukeln - im Westpark sind es große Autoreifen, die an Ketten befestigt sind. Dort verjagten wir die Kinder, schaukelten dann stundenlang, rauchten dabei sehr sehr heimlich eine Zigarette und tauschten die neuesten und relevantesten Teenieleben-Geschehnisse aus...

Lang ist es her, aber nicht im Gedächtnis verblasst, und genau deswegen gehen wir nächste Woche zusammen hin und lassen es auf uns wirken.

2.

Steige an irgendeiner Station aus und lauf, lauf, lauf!

Es ist ja bekannt, dass man in seiner eigenen Stadt immer die gleichen Routen fährt, was dazu führt, dass einige Ecken über Jahrzehnte komplett unentdeckt bleiben. Dagegen gibt es ein Mittel: die Sonne scheint? Super! Steige an irgendeiner beliebigen Station aus, wo du sonst nie aussteigst, und lauf! Ohne Ziel  - lauf einfach irgendwohin und schau dich um! So haben wir letztens beim Shooten tolle Plätze entdeckt!

3.

Mach irgendwas Klischeemäßiges, was man in deiner Stadt so macht

Ich halte nicht so viel von Werbesprüchen, aber zumindest dieser eine hat recht: "Augustiner - das beste Bier der Welt!" :D Augustiner ist für mich eine der besten Dinge an München, besonders, seit ich keinen Wein mehr trinke. Kaltes Bierchen an einem lauen Sommerabend, am Isar-Ufer, oder, noch besser, in einem Biergarten, dazu eine frische Breze - besser geht´s kaum!

4.

Besuche nochmal alle deine Lieblingscafés

Wer kennt das Phänomen? Es gibt ganz viele Orte, wo ich mal wieder gerne zum Essen hingehen würde. Aber in der selben Sekunde, in der ich nach netten Cafés in München gefragt werde oder mich verabreden will, ist mein Gedächtnis plötzlich wie ausradiert!

Da dieser Post aber nicht auf Knopfdruck entstehen musste, konnte ich einige der Orte für euch zusammentragen, wo ich oft und gerne hingegangen bin:

  • Preysinggarten. Ziemlich verpeilte Bedienungen, was aber durch besonders große Freundlichkeit wettgemacht wird - und das Essen! Ob riesiger Salat mit Ziegenkäse oder gefüllte Pfannkuchen - hier liegt man nie falsch! Im Sommer ist die gemütliche Außenterrasse geöffnet, wo wir bei langen Wartezeiten sogar mal ein Sektchen aufs Haus bekamen!
  • Hungriges Herz. Liegt am hippen Gärtnerplatz und ist selbst vielleicht einen Ticken zu hip - aber omg, diese Bowls!!
  • VON&ZU in der Luisenstrasse. Ehrlich gesagt, keine Ahnung, ob das Essen dort empfehlenswert ist - habe dort nur einen Kaffee getrunken und war total hingerissen von der einmaligen Einrichtung!!
  • meine liebste Miso-Suppe und mega leckere andere Dinge gibts im SASOU am Marienplatz.
  • Opatija im Tal - kroatisch, faire Preise trotz touristischer Lage und gute Portionen!
  • Und natürlich meine geliebte l`Osteria - vorzugsweise am Rosenheimer Platz. Tolle Terrasse und die riesigste Pizza!
  • Im Sommer liebe ich den Biergarten am Wiener Platz! Genau da geht es jetzt gleich hin :)

 

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5.

Höre bewusst die Geräusche der Stadt

Die Ansagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, der Sound der abfahrenden Ubahn, die Stimmen, die mit ihrem bayerischen Dialekt zum Summen der Stadt verschwimmen - das alles gilt es mit Aufmerksamkeit aufzusaugen, denn in der neuen Stadt fällt es einem ohne sein Zutun auf - weil es eben neu ist. Dagegen achtet man in der eigenen Stadt, die wie ein abgetragenes Paar Socken ist, auf Dinge höchstens, um sich darüber aufzuregen. Das ist schade!

Auch die Geräusche der Wohnung, in der ich seit fast 14 Jahren hauste, sind bemerkens- und merkenswert, auch wenn nicht immer positiv. Aufwachen tut man nämlich fast immer von hysterischen Schreien der Kinder vom Kita-Spielplatz direkt vor meinem Fenster. Erst vor Kurzem hörte ich plötzlich, WAS die Kinder denn eigentlich schreien, und es war meistens ein verzweifeltes "Mamaaaaaa!". In meinem Unmut über die Störenfriede dachte ich nie darüber nach, dass einige dieser kleinen Menschen anscheinend leiden und ihre Mama vermissen. Na super, ab da mischte sich zum Ärger auch noch Mitgefühl dazu!

Für meine Nachbarin unter mir habe ich allerdings kein Mitgefühl, denn sie hat zwei Lieblingsbeschäftigungen, die beide gleich schlimm sind. Wackeln plötzlich die Wände von einem kräftigem "JAAA!!" mit einer verrauchten Bass-Stimme, weiß ich, dass Fussball läuft und jemand ein Tor schoß. Oder die Dame ist in Partystimmung und dreht bis zum Anschlag Musik auf - wobei stopp, ich bin nicht sicher, ob man diese Art von Geräuschen als Musik bezeichnen darf - meist sind es nämlich Schlager...

In solchen Fällen drehte ich selber Musik laut, um sie zu übertönen - gottseidank war diese Folter meistens nach maximal einer Stunde vorbei.

Das Knarzen der Holztreppe, wenn man hochgeht, die Stille, wenn wir nach dem Kochen die Dunstabzugshaube ausmachten - man könnte die Liste ewig weiterführen. Wer Ohren hat, der höre!

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6.

Schau der leeren Stadt beim Aufwachen zu - am besten an einem Ort, der sonst immer von Touristen überlaufen ist.

Wenn man in einer Stadt lebt, geht man zur Arbeit und genießt seine Freundschaften, hat Freizeit und nutzt auch das kulturelle Angebot, ob Kino, Konzert oder Ausstellung. Aber es kommt nur sehr selten vor - wenn überhaupt - dass man seiner Stadt beim Aufwachen zusieht.

Als ich vor vielen Jahren auf der Straße in einer Band Klavier gespielt habe, musste ich ein paar Mal die Genehmigung für Straßenmusiker holen. Das Rathaus machte zwar erst um halb 9 auf, aber die Musiker haben sich schon mitten in der Nacht angestellt, denn die Anzahl der Genehmigungen war begrenzt. Da saß ich also mitten am Marienplatz und es wurde langsam hell, die verschlafene Stadt gähnte und machte langsam die Augen auf. Es waren kaum Menschen da, nur viele Lastwagen, die die Fußgängerzone vor Ladeneröffnung belieferten. Eine einzigartige Stimmung, besonders an einem Ort, den man als Einheimischer eher meidet und sich nur zum Shoppen hinwagt, weil die Gefahr einfach so hoch ist, mit einem touristischen Selfie-Stick ein Auge ausgestochen zu bekommen ;)

Und wenn ihr Glück habt - werdet ihr auch noch mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt!

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photos by Miu

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