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Wem macht Lästern Spass?

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Über das Lästern schreiben, ohne selbst gleich zu lästern?

Fast unmöglich, aber dazu gibt es eine buddhistische Fabel:

“Meister, du musst mir helfen”, sagte der Besucher. “Ich bin mit meiner Weisheit am Ende.”

”Wie sieht dein Problem denn aus?”, fragte der Weise.

„Ich schaffe es kaum, meinen Ärger zu kontrollieren“, sagte der Gast. „Es ist einfach die Art, wie die Leute sind: Ich sehe sie andere kritisieren, während sie ihre eigenen Fehler absolut nicht bemerken. Ich möchte sie nicht kritisieren, da ich nicht wie sie sein möchte, aber sie regen mich wirklich auf.“

„Ich verstehe”, sagte der Weise. „Aber sage mir erst: Bist du nicht der Dorfbewohner, der letztes Jahr dem Tod nur knapp entkommen ist?“

„Ja“, nickte der Gast. „Es war eine schreckliche Erfahrung. Ich bin zu weit in den Wald gegangen und stieß auf ein Rudel hungriger Wölfe.“

„Und was hast du gemacht?“

„Ich bin gerade noch auf einen Baum geklettert, bevor sie mich erreichten. Die Wölfe waren riesig und ich zweifelte nicht daran, dass sie mich in Stücke hätten reißen können.“

„Du warst also gefangen?“

„Ja. Ich wusste, dass ich ohne Wasser und Nahrung nicht lange auskommen würde, und so wartete ich, bis ihre Wachsamkeit nachließ. Immer wenn ich dachte, es sei sicher genug, kletterte ich herunter, sprintete zum nächsten Baum und kletterte herauf, bevor sie mir zu nahe kamen.“

„Das hört sich nach einer echten Tortur an.“

„Ja – insgesamt dauerte es zwei Tage. Ich dachte ich würde sicher sterben. Zum Glück fand mich eine Gruppe Jäger, sobald ich nah genug am Dorf war. Die Wölfe zerstreuten sich und ich war gerettet.“

„Mich interessiert vor allem eine Sache“, sagte der Weise. „Während dieser Erfahrung, hast du dich von den Wölfen irgendwann beleidigt gefühlt?“

„Was? Beleidigt?“

„Ja. Hast du dich von den Wölfen beleidigt oder verunglimpft gefühlt?“

„Natürlich nicht, Meister. Dieser Gedanke ist mir nie gekommen.“

„Warum nicht? Sie wollten nichts anderes, als dich beißen, nicht? Sie wollten dich töten, nicht wahr?“

„Ja, aber… das ist nun einmal, was Wölfe tun! Sie waren einfach sie selbst. Es wäre absurd gewesen, mich beleidigt zu fühlen.“

„Exzellent! Behalte diesen Gedanken im Kopf, während wir uns noch mal um deine Frage kümmern. Andere zu kritisieren, während sie selbst ihre Fehler nicht bemerken ist etwas, was viele Leute tun. Du kannst sogar sagen, es sei etwas, was wir alle von Zeit zu Zeit tun. In einem gewissen Sinn leben die gefräßigen Wölfe in jedem von uns.

Wenn die Wölfe ihre Krallen zeigen und auf dich zukommen, solltest du nicht einfach stehenbleiben. Du solltest dich sicherlich schützen, indem du irgendwie von ihnen fort kommst, wenn es irgend möglich ist. Genauso solltest du nicht passiv akzeptieren, wenn Leute mit giftiger Kritik auf dich losgehen. Sicherlich solltest du dich schützen, indem du eine gewisse Distanz zwischen dich und sie bringst, wenn es irgendwie möglich ist.

Der wichtigste Punkt dabei ist, dass du das tun kannst, ohne dich angegriffen oder beleidigt zu fühlen, da diese Leute einfach nur sie selbst sind. Es liegt in ihrer Natur zu kritisieren und zu richten, es wäre also absurd daran Anstoß zu nehmen. Es macht keinen Sinn, wütend zu werden.

Das nächste Mal, wenn die hungrigen Wölfe in Menschenhaut sich nähern, denke daran: Das ist einfach die Art, wie die Leute sind – genau wie du gesagt hast, als du reingekommen bist.“

Von "5 Gründe, warum du nie lästern solltest" bis "Warum Lästern für uns lebensnotwendig ist" -

so gegensätzlich sind die Meinungen und Artikel zum Thema "Lästern". Ich persönlich ziehe mich mittlerweile einfach aus dem Gespräch raus, wenn ich merke, dass über eine nicht anwesende Person hergezogen wird. Nicht, weil ich so toll bin - sondern, weil mir Lästern irgendwie keine Genugtuung bereitet. Ich identifiziere mich im Moment des Lästerns wohl nicht mit den Lästernden, sondern eher mit der Person, über die gemotzt wird und denke - aha, also wenn ich mich jetzt mal kurz umdrehe, dann bin ich das nächste Läster-Opfer?

Aber was ist Lästern überhaupt? Wo ist die Grenze zwischen seine Erfahrungen mit einem bestimmten Menschen zu schildern und zu lästern?

Du lästerst gerade, wenn:

... du das, was du mir gerade erzählt hast, diesem Menschen nicht ins Gesicht gesagt hast, und zwar, genauso, wie mir.

... wenn du gerade etwas be- und verurteilst, was totale Geschmackssache (Kleidungsstil) ist, etwas, was der Betroffene nicht ändern kann (Aussehen, Körper allgemein) oder etwas, was gesellschaftlich nicht akzeptiert oder abgewertet wird (tiefer Ausschnitt oder kurzer Rock).

... du eine Genugtuung daraus ziehst, dass du gerade jemanden schlechtmachst. Wenn du dich als ein besserer Mensch fühlst, als jemand, der im Recht ist, als jemand, der im Gegensatz zum Objekt des Lästerns vor den gesellschaftlichen Richtlinien bestehen würde.

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I AM WEARING:

pullover: Zara sale

jacket: Zara sale

pants: Zara sale

shoes: Zara (old)

bag: Kenzo (old)


photos: Lena <3

editing: by me

Wenn man im Mittelpunkt einer Party stehen will, darf man nicht hingehen.

Audrey Hepburn

Quelle

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thoughts: „Cool-sein“

Ich bin mal ehrlich. Immer sagten alle: „Cool sein ist nicht wichtig. Es ist oberflächlich. Sei wie du bist“. Der Spruch klang dennoch einfach nur leer. Wer kann den wahren Sinn von „Cool sein ist nicht wichtig“  schon auf Knopfdruck erleben, wenn man gerade eben cool sein WILL, um sich in einer Gruppe nicht mehr ausgeschlossen und unwohl zu fühlen?

Ich bin mal ehrlich. Das Thema „Cool sein“ zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden. Ich wollte es immer. Ich wollte dazugehören, in meiner Pubertät sogar fast um jeden Preis. Ich habe mich mein Leben lang für alle möglichen Leute verbogen – mit Ausnahme meiner besten und engsten Freunde. Aber selbst da kam mein falsches, nach Anerkennung strebendes Möchtegern-Ich immer wieder durch.

Ich bin mal ehrlich. Tatsache ist – ich bin nicht cool. Und es gibt sehr sehr viele Menschen, zu denen ich nie dazugehören werde und die mich immer ausschließen werden, weil ihre Ziele nicht meinen entsprechen. Denn mein wahres Ziel ist in Wirklichkeit – Ich sein.

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Dazu eine kleine Geschichte:

vor einiger Zeit war ich mal auf einen Geburtstag von einer guten Freundin in ein Restaurant eingeladen. Wir aßen leckeres Zeug, tranken ein Glas Wein und unterhielten uns gut. Es war gemütlich und lustig. Nach einigen Stunden wollten alle plötzlich aufbrechen und weiterziehen… Ich habe das noch nie verstanden. Warum will man etwas auflösen, was gerade echt gut läuft, nur um auszugehen und „Action“ zu erleben?

Trotz inneren Widerstandes bin ich mitgegangen. In der Bar, wo wir gelandet sind, war es voll, laut und stickig. Wir quetschten uns an ein Tisch und haben kein Wort mehr voneinander verstanden. Alle taten aufgedreht und feierlustig, und ich fühlte mich einfach nur fehl am Platz. Während die anderen sich gegenseitig irgendwelche Wortfetzen zugeschrien haben, saß ich da und beobachtete Menschen, die sich voller Euphorie aneinandergerieben haben oder von einem Fuß auf den anderen stampften und mit ihren Hinterteilen kreisten (nennt sich auch „Tanzen“).

Versteht mich nicht falsch – ich bin kein Spielverderber! Ich verstehe die Lebens- und Feierfreude sehr! Aber ich möchte mich freuen und feiern, wenn mir danach ist – und nicht, wenn ich meine, mich aus welchen Gründen auch immer dazu zwingen zu müssen.

Ich hielt nicht lange durch. Trotz des beleidigten Geburtstagskindes ging ich. Ich war frustriert und hatte schlechtes Gewissen. Auf dem Weg heim telefonierte ich mit einer Freundin. Ich sagte: „Was ist bloß mit mir passiert? Früher bin ich überall mitgegangen und habe bis in die Puppen gefeiert. Ich glaub, ich werde alt“.

Dann sagte sie: „Es ist nicht so, dass du früher mitgegangen bist, weil du es toll gefunden hast und jetzt findest du es nicht mehr toll. DU HAST ES NOCH NIE GEMOCHT – der einzige Unterschied zu früher ist – dass du dich früher verbogen hast – und jetzt hörst du auf dein Inneres“.

Das hat mir die Augen geöffnet. Denn das stimmt – ich hasste Discos und laute volle Clubs schon als Teenager. Ich bin einfach mehr der gemütliche Typ, dem eine gute Unterhaltung wichtiger ist, als Tanzen.

cafe

Lasst uns doch mehr rausfinden, was wir wirklich wollen. Die Partymäuse sollen tanzen. Die Labertaschen sollen reden. Nicht andersrum. Wir müssen niemandem gefallen. Wir werden auch ohne uns zu verbiegen, Menschen finden, die ähnlich ticken, wie wir.

 

bluete

 

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