Browsing Tag

Cafe

Lifestyle Rezepte - Lecker!!

berlin diaries vol. 3 – beste food spots Teil 1

beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, vegetarisch,essen, essengehen, prenzlauerberg, datscha, russisch, lifestyle, blogger

{Anzeige - freiwillig und unbezahlt}

Seit nun eineinhalb Jahren fresse ich mich durch die wunderbare Gastro-Landschaft Berlins.

Und warum? Nicht nur weil ich ab und an Hunger habe, wie jeder Mensch, sondern auch, weil ich schon gaaanz lange die Idee hatte, die Restaurants, die das Zeug dazu haben, meinen Magen, mein Herz und mich als Stammkundin zu gewinnen, euch in einem Blogpost vorzustellen! Dafür musste ich aber erst einige Restaurants testen, was mich am Anfang meiner Berliner Zeit in eine totale Ratlosigkeit versetzt hatte, denn ich wusste schlicht und einfach nicht, wo ich anfangen soll XD

Food Guides gibt es, wie Sand am Meer - aber dieser hier ist was Besonderes!

Es ist nämlich MEIN eigener, ungesponsorter, ganz persönlicher Food Guide nur für euch, gespickt mit meinen absoluten Favoriten!

Ich lebe zwar noch nicht so lange in Berlin, aber das war mir schon vor meinem Umzug klar - hier kommt man kulinarisch sowas von auf seine Kosten! Dazu muss ich ehrlich sagen, ich habe einen haushohen Respekt vor jedem, der sich in Berlin im Gastro-Bereich selbstständig macht. Wow, diese Leute haben echt Mut und stellen sich einer enormen Konkurrenz! Andererseits bin ich sehr froh, dass so viele diesen Mut aufbringen, denn das macht die Gastro-Szene Berlins unglaublich bunt - und super angenehm für Vegetarier und mittlerweile auch für Veganer.

Als P. mich besuchte, meinte er, es sind ihm hier zu viele vietnamesische Restaurants - kein Wunder, wenn man nicht auf asiatisches Essen steht :D Ich persönlich liebe asiatisches Essen und wenn mich jemand vor die Wahl stellen würde (was ich natürlich nicht hoffe), ich könnte mich nur noch für eine einzige Food-Richtung entscheiden, würde ich asiatisch wählen, denn das kann ich jeden Tag essen...

Aber da mir solche eine Entscheidung glücklicherweise erspart bleibt (hallo, First World Problems ^^), nehme ich euch heute mit auf meine bunte kulinarische Entdeckungsreise Berlins!


D A T S C H A

Stargarder Str. 24, 10437 Berlin


Das ist ein russisches Restaurant, wobei ich als gebürtige Moskauerin würde sagen, das Essen ist angelehnt an die russische Küche, ist aber modernisiert und ergänzt durch europäische Küche. Oder würde jemand etwa behaupten, die Avocado sei eine typisch russische Frucht? ;)

Was ich probiert habe:   

- Bortsch (russiche Suppe mit roter Beete) - mega lecker und schmeckt super ähnlich zu dem, was meine Mutter immer gekocht hat!

- Frühstück "Boris Pasternak" (war übrigens ein russisch-sowjetischer Dichter) - eine gemischte Platte mit tollsten Sachen, die man sich so vorstellen kann! (siehe Foto) Habe ich schon dreimal gegessen ^^

- Pelmeni (siehe großes Foto) - sehr lecker, kenne ich allerdings nur gekocht, nicht angebraten.  Ist angebraten halt etwas deftiger, schmeckt aber nicht weniger super!

- kalte Joghurt-Gurken-Suppe - da war eindeutig zu viel Rahmjoghurt drin, ich kenne das eher als eine leichte Suppe ("Okroschka") mit Gurken, Dill, Katroffeln und gekochten Eiern und einem Schuss (!) Joghurt

Einrichtung:

ein Muss für alle Retro-Ost-Fans! Man fühlt sich wie bei seiner russischen Oma im Wohnzimmer - mit alten Lampenschirmen, Tapeten an den Wänden und warmen Farben. Draußen gibt es auch viele Plätze, von denen man auf die belebte und gemütliche Stargarder Strasse blicken kann.

Mein Fazit:

Hier schmeckt alles!!! Mini kleinen Punktabzug für die Joghurtsuppe :D

beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, vegetarisch,essen, essengehen, prenzlauerberg, datscha, russisch, lifestyle, blogger, pelmeni

I L S E B I L L

Kastanienallee 100, 10435 Berlin


beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, prenzlauerberg, ilsebill, ausgefallen, lifestyle, blogger
beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, prenzlauerberg, ilsebill, ausgefallen, lifestyle, blogger

Europäische Küche mit arabischen Einflüssen, es gibt sowohl veggie, vegane, als auch Fleisch- und Fischgerichte. Wie zum Beispiel so etwas abgefahrenens wie PASTINAKEN CREME MIT GESCHMORTEM WINTERGEMÜSE UND ROTWEINSCHALOTTEN AUF GEBRATENEN FEIGEN UND ROQUFORD :D

Was ich probiert habe:   

Käsespätzle mit Gorgonzola Sauce und Waldpilzen. Es hat viel späktakulärer geschmeckt, als es klingt. Die Sauce war super leicht, aber dennoch extrem aromatisch, dazu die Pilze und Kräuter und der simple Salat mit einem sehr gelungenen Dressing!

Einrichtung:

nur ein Wort: WOW!! So geschmackvoll und kreativ - muss man selbst gesehen haben!

Mein Fazit:

Dieser Laden besticht eindeutig durch die Liebe zum Detail! Selten habe ich so eine tolle Symbiose von Einrichtung und gutem Essen gesehen. Die Gerichte von der Mittagskarte sind sogar richtig günstig, am Abend wird es gehobener, auch vom Preis her. Aber es lohnt sich!!

beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, prenzlauerberg, ilsebill, ausgefallen, lifestyle, blogger
beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, prenzlauerberg, ilsebill, ausgefallen, lifestyle, blogger

H Ä P P I E S

Dunckerstraße 85, 10437 Berlin


Süßer kleiner Laden, Gründerin Uli steht selbst an der Theke.

Hier gibt es ausschließlich Germknödel aka Hefeklöße (das nenne ich ein klares Konzept!) in herzhaften und süßen Varianten, auch veggie und vegan! Der Teig hier ist aber im Gegensatz zum klassischen Germknödel vegan.

Was ich probiert habe:   

- "Ben": mit Curry-Tofu-Füllung und Mango-Kokos-Sauce

- "Sophia": rote Bete Germknödel mit Miso-Pilzen und grünem Tahini Pesto

- "Julia": mit veggie Wiener-Würstchen (gibt es natürlich auch in "normal") und Tomatensauce

Einrichtung:

eher minimalistisch, aber ziemlich durchgebranded mit kleinen Häppies-Zeichnungen an den Wänden und dem Logo des Ladens den Stühlen.

Mein Fazit:

Die Germknödel sind super lecker - richtig satt wird man nach 2 Stück aber nicht. Ich hätte gerne eine Beilage dazu gehabt, etwas Gemüse zum Beispiel. Die drei Salatblätter gingen glatt als Deko durch :D Um richtig satt zu werden, müsste ich auf jeden Fall drei Knödel essen, und das geht bei einem Preis von 4,50 pro Knödel und vielleicht noch was zu trinken ganz schön ins Geld. Trotzdem empfehlenswert - für den kleinen Hunger zwischendurch!


1 9 9 0    V E G A N    L I V I N G 

Krossener Str 19, 10245 Berlin


 

Dieses Restaurant ist komplett vegan! Und vom Feinsten! Und es hat einen emotionalen Wert für mich. Ich war da öfter während meines "Probewohnens" in Berlin und hatte dort immer mega gute Zeit und nicht minder mega gutes Essen! Sogar P., der normalerweise kein asiatisches Essen favorisiert, um das diplomatisch auszudrücken, und mich in Berlin besucht hat, hat mit mir dort gespeist!

Was ich probiert habe:   

Eigentlich nur "Tapas", diese kleinen Vorspeisen (naja ok, so klein sind die nicht). Mir haben drei verschiedene immer total gereicht zum Sattwerden. Ein absolutes Muss war aber jedesmal die auf Empfehlung meiner süßen Veri  (siehe Bild rechts) - PEARL ON SPOON: Tempura-Seetang Bällchen mit einer Wasabi-Sojasauce. Wenn man Wasabi mag - ist es eine absolute Geschmackssymphonie :)

Weiteres Muss:  LA LOT - Tofu und Sojaschnetzel umwickelt mit aromatischen Betelblättern!

Einrichtung:

sehr kreativ, gemütlich und authentisch.

Mein Fazit:

das war eine Zeit lang mein absoluter Favorit Nummer eins in ganz Berlin (auch, weil ich noch gar nicht viel kannte, aber in jedem Fall vor allem, weil dort bei jedem Bissen Glücksgefühle entstanden!). Ich kehre dort immer mal wieder gerne ein, aber etwas faul macht einen das Kiez-Leben schon, und auch in Prenzlauer Berg gibt es tolle vietnamesische Restaurants, in dem Fall gewinnt meistens meine Bequemlichkeit :)

Achtung: hier keine Kartenzahlung!

beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, asiatisch, 1990, friedrichshain
beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, asiatisch, 1990, friedrichshain

O I S H I I  

Schönhauser Allee 65, 10437 Berlin


beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, asiatisch, oishii, prenzlauerberg, hotdog, ausgefallen, lifestyle, blogger

 

OiSHii bedeutet schmackhaft - und die ausgefallenen Japanischen Hotdogs werden dem Restaurantnamen sowas von gerecht! Hier gibt es Hot Dogs mit Rind- und Geflügelfleisch - aber natürlich auch vegetarische und vegane Varianten. Was soll es heute sein? Ein Hotdog mit japanischem Sauerkraut, gebratenen Zwiebeln, Sweet Chilli-Sauce und Teriyaki-Sauce? Oder eher mit hausgemachtem Wakame-Gurken-Salat, leckerer Teriyaki-Sauce, besonderer Wasabi-Mayo nach Hausrezept und Sesam?

Was ich probiert habe:   

-Yummy Sauerdog in veggie

-Wakame Dog in veggie

-Japan´s Darling in veggie

-Süßkartoffelpommes mit Wasabi Mayo!

-Kimchi

 

Einrichtung:

gemütlich, aber auch funktional. Ist ja auch irgendwie Fast Food, auch wenn etwas anders.

Mein Fazit:

auf jeden Fall empfehlenswert, wenn man asiatisches Essen mag und mal Heisshunger auf ein (Veggie-)Hotdog mit ganz besonderen Zutaten hat!

beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, asiatisch, oishii, prenzlauerberg, hotdog, ausgefallen
beste, food, spots, berlin, tipps, foodguide, essen, essengehen, asiatisch, oishii, prenzlauerberg, hotdog, ausgefallen

 

FORTSETZUNG FOLGT!

You Might Also Like

Leben Lifestyle Unterwegs

6 dinge, die du tun solltest, wenn du aus einer stadt wegziehst

stadt, wegziehst, tipps, ideen, lifestyle, blogger, fashion, modeblog, münchen, bayern, unternehmen, freizeit, food, cafe, essen, gehen

Es ist schon seltsam genug, keine Briefe mehr zu bekommen.

Seit dem 15.4., dem Tag, an dem mein Umzug eigentlich hätte stattfinden sollen, geht der Briefträger an meinem Briefkasten vorbei - dank dem vorsorglich abgeschlossenem Nachsendeantrag...

Noch befremdlicher war der Moment, wo mir bewusst wurde, dass ich viele meiner ganz alltäglicher Automatismen und Gewohnheiten, die nur in meiner Münchner Wohnung in der Form stattfinden können, nun die letzten Male ausführe - in der Früh kurz das Fenster zum Lüften ganz aufmachen,  mit halbgeschlossenen Augen den kurzen schnurstracks Weg vom Bett ins Bad. Danach zwecks Kita-Spielplatzlärm das Fenster wieder zumachen und sich mit dem unglaublich wohligen Gefühl nochmal kurz ins Bett fallen lassen. Oder beim Nach-Hause-Kommen die Schuhe abstreifen und die Tasche an die Türklinke des Ankleidezimmers zu hängen (und zu wissen, dass P. schimpfen wird, dass alle Türklinken mit Schals und Taschen vollgehangen sind). Oder abends im Bett liegend, mehrmals die seit Jahren kaum noch bewusste kurze Bewegung der Hand zur Wasserflasche, die am Fensterbrett direkt neben meinem Kopf steht. Ganz abgesehen von den vielen, unzählig vielen Abenden mit Freunden in meiner Küche, ich auf meinem ganz eigenen Platz, P. oft stehend und an der Küchenzeile lehnend, andere Freunde um den Tisch herum...

Die Grenze zwischen Vergangenheit und Zukunft ist so fließend, dass es gar nichts bringt, dass ich versuche, mir die ganzen letzten Male ganz besonders stark einzuprägen - sie gehen trotzdem vorbei und plötzlich wird aus der so präsenten Gegenwart - Vergangenes, und aus der fernen Zukunft - Gegenwart...  Zumindest für ein Jahr (solange meine Wohnung nun untervermietet ist)  gehören die oben aufgezählten Dinge in dieser Form nun der Vergangenheit an. Und ich bin schon die ganze Zeit hin- und hergerissen zwischen ungeduldiger Erwartung meines Umzugs nach Berlin und der Freude, hier noch verweilen zu dürfen, um das, was bald zur Vergangenheit wird, noch ein bisschen Gegenwart sein zu lassen.

Aus diesen Gedanken entstand die Idee dieses Posts. Was solltest du noch getan haben, bevor du aus einer Stadt wegziehst? Und: wer von euch ist schonmal wohin gezogen? Schreibt mir in die Kommentare <3

1.

Besuche nochmal alle Orte, die mit vielen Erinnerungen verknüpft sind

Die erste Liebe, die wilden Parties, ein besonders cooler oder besonders schlimmer Job - es gibt viele Orte in deiner Stadt, die dir viel bedeuten oder mit Erinnerungen verbunden sind. Ich fragte eine Freundin nach so einem Ort. Wir kennen uns, seit ich 13 war, sind aufs gleiche Gymnasium gegangen und haben danach auch zusammen studiert. Sie erinnerte sich, wie wir als Teenies uns immer im Westpark getroffen haben, in der Mitte, weil sie auf einer Seite wohnte, und ich auf der entgegengesetzten. Wir gingen zu den Schaukeln - im Westpark sind es große Autoreifen, die an Ketten befestigt sind. Dort verjagten wir die Kinder, schaukelten dann stundenlang, rauchten dabei sehr sehr heimlich eine Zigarette und tauschten die neuesten und relevantesten Teenieleben-Geschehnisse aus...

Lang ist es her, aber nicht im Gedächtnis verblasst, und genau deswegen gehen wir nächste Woche zusammen hin und lassen es auf uns wirken.

2.

Steige an irgendeiner Station aus und lauf, lauf, lauf!

Es ist ja bekannt, dass man in seiner eigenen Stadt immer die gleichen Routen fährt, was dazu führt, dass einige Ecken über Jahrzehnte komplett unentdeckt bleiben. Dagegen gibt es ein Mittel: die Sonne scheint? Super! Steige an irgendeiner beliebigen Station aus, wo du sonst nie aussteigst, und lauf! Ohne Ziel  - lauf einfach irgendwohin und schau dich um! So haben wir letztens beim Shooten tolle Plätze entdeckt!

3.

Mach irgendwas Klischeemäßiges, was man in deiner Stadt so macht

Ich halte nicht so viel von Werbesprüchen, aber zumindest dieser eine hat recht: "Augustiner - das beste Bier der Welt!" :D Augustiner ist für mich eine der besten Dinge an München, besonders, seit ich keinen Wein mehr trinke. Kaltes Bierchen an einem lauen Sommerabend, am Isar-Ufer, oder, noch besser, in einem Biergarten, dazu eine frische Breze - besser geht´s kaum!

4.

Besuche nochmal alle deine Lieblingscafés

Wer kennt das Phänomen? Es gibt ganz viele Orte, wo ich mal wieder gerne zum Essen hingehen würde. Aber in der selben Sekunde, in der ich nach netten Cafés in München gefragt werde oder mich verabreden will, ist mein Gedächtnis plötzlich wie ausradiert!

Da dieser Post aber nicht auf Knopfdruck entstehen musste, konnte ich einige der Orte für euch zusammentragen, wo ich oft und gerne hingegangen bin:

  • Preysinggarten. Ziemlich verpeilte Bedienungen, was aber durch besonders große Freundlichkeit wettgemacht wird - und das Essen! Ob riesiger Salat mit Ziegenkäse oder gefüllte Pfannkuchen - hier liegt man nie falsch! Im Sommer ist die gemütliche Außenterrasse geöffnet, wo wir bei langen Wartezeiten sogar mal ein Sektchen aufs Haus bekamen!
  • Hungriges Herz. Liegt am hippen Gärtnerplatz und ist selbst vielleicht einen Ticken zu hip - aber omg, diese Bowls!!
  • VON&ZU in der Luisenstrasse. Ehrlich gesagt, keine Ahnung, ob das Essen dort empfehlenswert ist - habe dort nur einen Kaffee getrunken und war total hingerissen von der einmaligen Einrichtung!!
  • meine liebste Miso-Suppe und mega leckere andere Dinge gibts im SASOU am Marienplatz.
  • Opatija im Tal - kroatisch, faire Preise trotz touristischer Lage und gute Portionen!
  • Und natürlich meine geliebte l`Osteria - vorzugsweise am Rosenheimer Platz. Tolle Terrasse und die riesigste Pizza!
  • Im Sommer liebe ich den Biergarten am Wiener Platz! Genau da geht es jetzt gleich hin :)

 

stadt, wegziehst, tipps, ideen, lifestyle, blogger, fashion, modeblog, münchen, bayern, unternehmen, freizeit, food, essengehen, cafe

5.

Höre bewusst die Geräusche der Stadt

Die Ansagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, der Sound der abfahrenden Ubahn, die Stimmen, die mit ihrem bayerischen Dialekt zum Summen der Stadt verschwimmen - das alles gilt es mit Aufmerksamkeit aufzusaugen, denn in der neuen Stadt fällt es einem ohne sein Zutun auf - weil es eben neu ist. Dagegen achtet man in der eigenen Stadt, die wie ein abgetragenes Paar Socken ist, auf Dinge höchstens, um sich darüber aufzuregen. Das ist schade!

Auch die Geräusche der Wohnung, in der ich seit fast 14 Jahren hauste, sind bemerkens- und merkenswert, auch wenn nicht immer positiv. Aufwachen tut man nämlich fast immer von hysterischen Schreien der Kinder vom Kita-Spielplatz direkt vor meinem Fenster. Erst vor Kurzem hörte ich plötzlich, WAS die Kinder denn eigentlich schreien, und es war meistens ein verzweifeltes "Mamaaaaaa!". In meinem Unmut über die Störenfriede dachte ich nie darüber nach, dass einige dieser kleinen Menschen anscheinend leiden und ihre Mama vermissen. Na super, ab da mischte sich zum Ärger auch noch Mitgefühl dazu!

Für meine Nachbarin unter mir habe ich allerdings kein Mitgefühl, denn sie hat zwei Lieblingsbeschäftigungen, die beide gleich schlimm sind. Wackeln plötzlich die Wände von einem kräftigem "JAAA!!" mit einer verrauchten Bass-Stimme, weiß ich, dass Fussball läuft und jemand ein Tor schoß. Oder die Dame ist in Partystimmung und dreht bis zum Anschlag Musik auf - wobei stopp, ich bin nicht sicher, ob man diese Art von Geräuschen als Musik bezeichnen darf - meist sind es nämlich Schlager...

In solchen Fällen drehte ich selber Musik laut, um sie zu übertönen - gottseidank war diese Folter meistens nach maximal einer Stunde vorbei.

Das Knarzen der Holztreppe, wenn man hochgeht, die Stille, wenn wir nach dem Kochen die Dunstabzugshaube ausmachten - man könnte die Liste ewig weiterführen. Wer Ohren hat, der höre!

stadt, wegziehst, tipps, ideen, lifestyle, blogger, fashion, modeblog, münchen, bayern, unternehmen, freizeit, sommer, food, essen, sightseeing

6.

Schau der leeren Stadt beim Aufwachen zu - am besten an einem Ort, der sonst immer von Touristen überlaufen ist.

Wenn man in einer Stadt lebt, geht man zur Arbeit und genießt seine Freundschaften, hat Freizeit und nutzt auch das kulturelle Angebot, ob Kino, Konzert oder Ausstellung. Aber es kommt nur sehr selten vor - wenn überhaupt - dass man seiner Stadt beim Aufwachen zusieht.

Als ich vor vielen Jahren auf der Straße in einer Band Klavier gespielt habe, musste ich ein paar Mal die Genehmigung für Straßenmusiker holen. Das Rathaus machte zwar erst um halb 9 auf, aber die Musiker haben sich schon mitten in der Nacht angestellt, denn die Anzahl der Genehmigungen war begrenzt. Da saß ich also mitten am Marienplatz und es wurde langsam hell, die verschlafene Stadt gähnte und machte langsam die Augen auf. Es waren kaum Menschen da, nur viele Lastwagen, die die Fußgängerzone vor Ladeneröffnung belieferten. Eine einzigartige Stimmung, besonders an einem Ort, den man als Einheimischer eher meidet und sich nur zum Shoppen hinwagt, weil die Gefahr einfach so hoch ist, mit einem touristischen Selfie-Stick ein Auge ausgestochen zu bekommen ;)

Und wenn ihr Glück habt - werdet ihr auch noch mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt!

stadt, wegziehst, tipps, ideen, lifestyle, blogger, fashion, modeblog, münchen, bayern, unternehmen, freizeit

photos by Miu

last photo by P.

editing by me

You Might Also Like