Browsing Tag

Gesellschaftskritik

thoughts

thoughts: sicherheit

Ihr geht zur Schule, dann studiert ihr oder macht eine Ausbildung. Ihr versucht den Spagat zwischen „Spaß am Job“ und „Sicherheit im Berufsleben“. Warum ist denn diese vermeintliche Sicherheit so wichtig und gibt es sie überhaupt?

Das einzig sichere ist nämlich – der Tod.

Gestern traf ich eine junge Frau, grad mal 20 Jahre alt. Sie war total darauf versessen und auch ziemlich stolz, dass sie Jura studiert, denn das würde ihr Sicherheit bieten. Sie erklärte betont selbstbewusst, dass „Sicherheit“ für sie nicht bedeute, bei ein und demselben Job so lange wie möglich zu bleiben. Sie würde einen Job sofort kündigen, wenn er ihr nicht passen sollte. Aber etwas zu studieren, was ihr ein sicheres Einkommen verschaffen wird, sei für sie das Wichtigste. Als ich versuchte, ihr nahezubringen, dass die „Sicherheit“ in Wirklichkeit nur ein Gedanke ist, der in unserem Kopf existiert, meinte sie „Das denkst du nur, weil du selber keine Sicherheit hast“.

Ja sorry das sagen zu müssen, aber ich fühle mich (trotz meiner überwiegenden Selbstständigkeit) nicht unsicher… Sicherheit ist eine Illusion. Sicherheit ist eins der vielen Lockmittel, um uns gefügig zu machen.

Wie kann man sich in diesem Leben eigentlich überhaupt „sicher“ fühlen, wenn man in jedem Fall irgendwann sterben wird?

sicherheit-schloss-2

Einmal traf ich einen guten Bekannten. Er war etwas aufgelöst und sehr unkonzentriert. Auf die Frage, was los sei, erzählte er: „Vor 10 Minuten habe ich gerade angefangen, mein Fahrrad abzusperren, als einen Schritt neben mir ein großer Ziegelstein vom Dach runtergefallen ist. Ich bin immer noch schockiert. Wäre ich ein paar Zentimeter weiter links gestanden, wäre ich jetzt nicht mehr hier. Wäre ich jetzt womöglich gar nicht mehr.“

Vernünftig sein schön und gut. Wir sollen nicht mit geschlossenen Augen auf den Gleisen rumtanzen, bloß, weil wir sowieso irgendwann sterben werden. Aber behalten wir einfach im Hinterkopf, dass wir unsere Leben nicht komplett auf einer Fata Morgana namens Sicherheit aufbauen sollten.

Es gibt wirklich Wichtigeres – Momente, die bleiben. Momente voller Liebe. Momente voller Leben. Momente voller Dankbarkeit.

DSC_8562

Und hier ein „Behind the scenes“-Bild: so habe ich das „Schloss“ gebastelt :DD Ich habe nämlich erst gegoogelt, welches Symbol für Sicherheit steht, und hab dann lauter Schlösser gefunden. So entstand dann auch die Idee für die Bilder dieses Posts :)

schloss-security-sicherheit-gedanken-blogger

HIER gehts zum Post über Verpeilt-sein, und HIER – übers Scheitern. Wen das Thema „Cool sein“ interessiert – klickt HIER, und wer Tipps zur gesunden Selbstliebe lesen möchte – findet sie HIER . Wäre ja schade, wenn die älteren Gedankenposts untertauchen :)

Follow me on:

bloglovin_blogconnect_insta_googleplus_twitter_pinterestlookbook_mail_rss_

You Might Also Like

Allgemein thoughts

thoughts: scheitern leicht gemacht

powerr

 

Dream. Believe. Achieve.

 

… dieser Spruch und seine Allgegenwart auf übertrieben optimistischen möchtegern-lebensweisen Lifestyle-Blogs löst bei mir eine allergische Reaktion aus. Warum?

Erkläre ich gleich. Erst möchte ich zwei Sachen vorwegnehmen:

Erstens. Ich habe es durchaus nicht nötig, Leistugen anderer durch den Kakao zu ziehen, um selber besser dazustehen, darum soll es hier nicht gehen. Zweitens. Ich möchte hiermit nicht die Träumer angreifen.

Das, was meine Allergie hervorruft – ist die Heuchlerei. Jemand, der glaubt, er könne (und solle) alles erreichen, wenn er es nur will, kann leichter instrumentalisiert werden für Ziele großer Unternehmen, die ihn glauben machen, dass es sich dabei um seine eigenen Ziele geht – und somit kann dieser „Jemand“ leider gefährlich werden. Gefährlich für die Gesellschaft in dem Sinne, dass er ein Einzelgänger wird, ein Ego-gesteuertes Über-Individuum auf dem steilen Weg zum Ziel.

Wir haben vergessen, was „sozial“ eigentlich bedeutet. Das Zusammenarbeiten (nicht Gegeneinanderarbeiten!) ist für die Gesellschaft von essenzieller Bedeutung. Der größte Teil des Team-Gelabers ist wiederum nur eine Art der Manipulation, um Leute – äh besser gesagt, „Arbeitskräfte“, auszuquetschen und ihre irgendwo noch vorhandene Sehnsucht nach „gemeinsam“ auszunutzen. Wenn es darauf ankommt, kann sich nämlich ganz schnell rausstellen – ja, wir sind ein Team – aber du passt leider nicht mehr dazu. Und Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel. Wieviele Leute haben schon Jobs verloren, wo sie sich absolut zugehörig gefühlt haben und ihr ganzes Leben dafür aufopferten?

power

Im Studium hatte man in mein Hirn eingepflanzt – um weiterzukommen, musst du gut sein. Punkt. Nach dem Studium musste ich feststellen – Oops. Wenn das bloß so einfach wäre. Gut sein ja – aber es ist nur die Voraussetzung. Dazu solltest du am richtigen Ort zur richtigen Zeit sein und was noch viel wichtiger ist – die nötigen Charaktereigenschaften mitbringen, die da wären –

  • Selbstanpreisungsfähigkeit (in Firmensprache „Selbstbewusstsein“)
  • gut trainierte Ellenbogen
  • und nicht zuletzt die Fähigkeit,  andere Fische aus dem Teich hinauszuschmeißen, wenn es mal für die eigenen ehrenwerten Ziele eng werden sollte.

Wie viele erfolgreiche Blogger zum Beispiel antworten auf die Frage „Wie hast du das alles erreicht“  mit  „Durch harte Arbeit“? Wie unreflektiert und verlogen ist das bitte? Harte Arbeit ist höchstens die Voraussetzung, aber doch nicht alles, was zum Erfolg führt! Wie wäre es mit „Durch Connections, Glück, Fleiß, Motivation und eventuell noch gutes Aussehen?“

hochnaesig

Während meines Bewerbungsgesprächs bei Abercrombie ist in die Runde gefragt worden (es war ein Massen-Vorstellungsgespräch, wenn man das so bezeichnen darf) – „was waren deine größten Erfolge?“ . Der Surferboy mit Muckis sagte „Als ich beim Sport meine Ziele erreicht habe“, der blonde Engel mit Brille sagte „Als ich mein Abi geschafft habe“, und ich musste ich zwangsläufig sagen – „Das kommt darauf an, was man unter Erfolg versteht. Für mich bedeutet jedes Scheitern Erfolg, solange man daraus lernen kann“, und kassierte einen schockiert-verständnislosen Blick der ganzen Runde. Den Job hab ich natürlich nicht bekommen ;)

In diesem Sinne – frohes Scheitern! Lehnt euch zurück und chillt ein bisschen! Und scheißt mal öfter auf Erfolg, Ziele und sonstigen Krampf – kann für euch und auch für eure Mitmenschen ziemlich entspannend werden :D

chillen

 

Follow me on:

bloglovin_blogconnect_insta_googleplus_twitter_pinterestlookbook_mail_rss_

You Might Also Like