Die #Fashionweek ist gerade mal vorbei, und schon präsentiere ich euch einen Bericht. Dieses Mal habe ich mich entschieden, dabei anders vorzugehen. Statt die Fashion Week in Tage aufzuteilen, schreibe ich erst über die Mode, die ich gesehen habe, dann im Teil 2 über die Events und im Teil 3 werde ich mir alles vom Herzen reden, was mich als Bloggerin und auch persönlich während der Fashion Week besonders aufgeregt, fasziniert oder überhaupt beschäftigt hat. Im Teil 4 seht ihr dann meine Looks, die ich getragen habe. Omg, es war einfach sooo krass kalt!!! Aber egal – los gehts!
1. Sportalm Kitzbühel
Sportalm ist ein Unternehmen, das hauptsächlich Trachten und Skimode produziert, und zwar in der Nähe von Kitzbühel und in Bulgarien, was zwar teurer ist, als in China zu produzieren, aber zur Philosophie des Unternehmens gehört. Sogar das Sportalmmagazin wird klimaneutral hergestellt, d. h. pro Magazin werden 24 Bäume gepflanzt.
Allerdings hat die Kollektion eben eher nach einem Unternehmen, als nach Fashion ausgesehen. Trotz schöner Stoffe und guter Verarbeitung hat Innovation im Design, sowie Internationalität und Trends gänzlich gefehlt, die Stylings der Outfits waren nicht stimmig (vor allem die Schuhwahl), die Choreographie und Posen der Models waren anscheinend nicht genau abgesprochen. Echtpelz und das kleine leidende Baby auf dem Arm eines Models fand ich überflüssig, und auch die Organisation funktionierte leider nur mangelhaft: lange Schlangen am Einlass selbst bei vorhandenen Eintrittskarten, Ausfälle bei der Musik und Licht… Da konnte es auch der musikalische Live Act nicht wirklich retten. Schade!
Fazit:
ich fände es konsequenter und stimmiger für das Label, sich auf sportliche Linie zu konzentrieren. Die Kollektion ist für den Laufsteg meiner Meinung eher weniger geeignet…
2. Rebekka Ruetz
Rebekka Ruetz (die Aussprache „Rütz“ ist übrigens falsch, habe ich gelernt) stammt aus Tirol.
Genau dieses war auch das Thema ihrer neuen Kollektion, die mit einem rührenden Kurzfilm voller Heimatliebe begann.
Was ich gesehen habe, hat meinen Geschmack auch eindeutig mehr getroffen, als die Sommerkollektion. Die Farben waren ruhiger, schwarz, grau und gemustert wie Gebirgsgestein, hellblau wie der Tiroler Himmel. Die sehr femininen Schnitte und die breiten Taillengürtel blieben.
Ich mochte die Jacken mit Schößchen am liebsten, und war wirklich hingerissen von den wunderschönen romantischen Flechtfrisuren. Die Models mit ihren Hüten sahen aus, wie einem Roman des 18. Jahrhunderts entsprungen, romantisch traditionell, um das mal so zu benennen. Hach!
3. Lavera fashion show
Die Naturkosmetik-Marke Lavera kennen wohl alle – schön, dass sie auch bei der Mode mitmischt – nämlich als Veranstalter des Lavera Showfloors, einer Art Messe, Pop-up-Stores und Modeschauen.
Ein echt cooles Event mit spannender Mode, und das alles mit einer vernünftigen und zukunftsorientierten Philosophie! Endlich steht nicht nur das Design im Fokus, sondern auch die Nachhaltigkeit. Die Menscheit sollte die Tatsache, dass sie mit ihrem unverantwortlichen Handeln am eigenen Ast sägt, langsam ernster nehmen!
Immer schneller, immer neuer, immer etwas, was man noch nicht gesehen hat – Seenbefore, die erste deutsche Online Boutique für 2nd Hand Designer Mode, hält dagegen. Auch das, was schon gesehen wurde, ist schön – weil jedes Kleidungsstück eine Geschichte erzählt und den bewussten Umgang mit Konsum fördert.
Die Runway-Looks wurden von der Stylistin Julia Weller dementsprechend aus einzelnen Vintagestücken verschiedener Designer zusammengestellt, ein einzigartges Konzept, finde ich.
4. Lavera green fashion award
Schon zum zweiten Mal gibt es diesen Award, mit dem Lavera junge Newcomer-Designer fördert, die sich der nachhaltigen Herstellung verpflichtet haben.
Dieses Jahr waren Paul Iby mit Johanna Winklhofer, Juliane Kaatzsch und Laura Struthoff die Finalisten. Den ersten Platz gewann Paul und Johanna, sie waren auch meine Favoriten. Experimentelle Mode mit ironischem Touch und eine sehr interessant gestaltete, überraschende und majestätisch wirkende Show – ein Model wurde zum Beispiel von zwei männlichen Models, die obenrum nur mit riesigen Halsketten bekleidet waren, auf einer Barre über den Laufsteg getragen!
Die Moderation übernahm Johanna Klum, die Preisträger wurden von der mittlerweile in die Jahre gekommenen, aber immer noch süß wirkenden Yvonne Catterfeld verkündet.
5. Maisonnoée
Maisonnoée debüttierte auf der diesjährigen Fashion Week, die Designerin Sophie Böhmert hat das Label 2013 gegründet. Die Kollektion war komplett ein- oder zweifarbig gehalten und zeigte schlichte, aber kraftvoll wirkende klare Schnitte.
Besonders auffällig fand ich die vielen Leder-Stücke, gerade das Maxi-Lederkleid war unglaublich wirkungsvoll.
Der Aufbau der Show war echt gut durchdacht, sie begann mit Gänsehaut, verursacht durch die 3 Musiker von der Palastband. Ich saß direkt vor ihnen und hätte sie also nicht nur hören, sondern auch gut beobachten können, wäre ich nicht mit dem Fotografieren beschäftigt :) Anfangs sah man Stücke in schwarz-rot, nach und nach wurden navy und dunkelgrün eingeführt, aber mehr als zwei Farben kamen in den Outfits nie vor.
Insgesamt war das eine wirklich sehr edel wirkende Kollektion mit einigen Lieblingsstücken, die ich euch hier zeige!