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thoughts: #weihnachtenistindir

Gerade bei Menschen, die uns am nächsten stehen, fällt es uns oft am schwersten, unsere Zuneigung zu zeigen und Sachen zu tun, die nicht selbstverständlich sind, oder uns nicht sofort aufzuregen, wenn was nicht passt – dabei geht es meist um „Kleinigkeiten“, um Alltagssituationen, die manchmal ein Stolperstein sein und Disharmonie herbeiführen können. Nein, es muss nicht immer alles nur harmonisch sein, aber man bemüht sich oft nicht genug um Rücksicht und Toleranz.

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In Zeiten von gehypten Riesen-Egos und Ich-ich-ich-Mentalität möchte ich mir Gedanken machen, wieviel ich selbst eigentlich für Menschen tue, die mir am nächsten stehen. Heute soll es in meinem Fall um P. gehen (ihr habt ihn HIER schon mal zu Gesicht bekommen). Seit 14 Jahren ist er mein bester Freund und meine wichtigste Bezugsperson und seit 1o Jahren auch mein Mitbewohner in unserer sogenannten Etagen-WG. Große Zahlen, nicht wahr? :)

So oft, wie wir jeweils am Leben des anderen teilgenommen und einander beigestanden haben, haben wir uns aber auch schon in die Haare gekriegt. Logisch! Deswegen möchte ich im Rahmen der Otto-Aktion zum Motto „Weihnachten ist in dir“ (schaut euch den süßen Zeichentrickfilm dazu an!) darüber nachdenken, was ich persönlich Gutes tue, und zwar in meinen eigenen vier Wänden! Denn statt die Welt zu retten, könnte man ja auch damit anfangen, dass man nicht gleich an die Decke geht, wenn das Geschirr unabgespült blieb.

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Hier kommen vier kleine große Gesten:

  • Trösten

Wer kennt das nicht? Der Gute hat Schnupfen, und schon geht die Welt unter, denn er leidet mindestens wie ein ganzes Lazarett. Man selber kommt gerade von einem anstrengenden Arbeitstag und würde den Lamentierenden am liebsten mit einem „Tu nicht so!! Das „schwache Geschlecht“ sind einfach die Männer!!“ niederschmettern. In solchen Situationen schaffe ich es nicht immer – aber immer öfter, seine Hand zu nehmen und aufrichtig „Du armer! Soll ich dir einen Tee machen?“ zu sagen. Schließlich kann ein Schnupfen auch sehr unangenehm sein –  Anteilnahme dagegen macht jedes Leiden ein bisschen erträglicher. (Das gilt natürlich für alle Geschlechter!)

  • Loben

Wie oft hatten wir diese Situation: ich komme nach Hause, und weiß sofort: P. hatte gekocht. Man muss kein Detektiv sein, um zu erkennen, dass es mal wieder etwas mit der vollen Ladung Knoblauch war, und zwar schon vor einigen Stunden, weil der Geruch  kalt und abgestanden ist. Mmmhhh, lecker – NICHT! Sofort bin ich auf hunderachtzig und stürze mich auf P., als er zur Tür reinkommt. Dabei nehme ich es gar nicht zur Kenntnis, dass er extra nochmal unterwegs war, um mir meine Lieblings-Apfelsorte zu holen. Es kommt, wie es kommen muss – er ist sauer, dass ich undankbar bin, und ich bin sauer, weil ich in dem Moment nicht verstehe, wie er bei der vollgeknoblauchten Wohnung Dankbarkeit von mir erwarten kann.

Wie viel besser ist es, wenn ich es manchmal schaffe, fünf gerade sein zu lassen und sage: „Ohhh, voll lieb von dir! Danke für die Äpfel!! Übrigens, könntest du mich bitte nächstes Mal vorwarnen, wenn du mit Knoblauch kochst?“

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  • Ermutigen

Wenn einen mal wieder eine Pechsträhne überrollt – wie schön ist es, vom anderen zu hören: „Du schaffst das!“,  „Das wird schon!“,  „Alles wird gut!“. Den letzten Satz schicken wir uns auch oft per sms zu. So einfach – und soooo wohltuend!

  • Vertrauen

Gerade den Kontrollfreaks unter uns, die es gewohnt sind, alles selber zu wuppen, fällt es oft schwer, die Kontrolle abzugeben und jemanden einfach tun zu lassen, ohne „gutgemeinte“ Ratschläge, ohne Zweifel. Wenn man sich aber in sein Gegenüber hineinversetzt und sich vorstellt, wie es sich anfühlt, wenn man ständig von jemandem kontrolliert und bevormundet wird, wird schnell klar, dass sich jeder von uns viel besser entfalten kann, wenn er spürt, dass ihm vertraut wird.

Menschen zu Vertrauen fällt mir nicht schwer. Meine Grundhaltung ist eher so, dass wenn jemand behauptet, etwas tun zu können, dann glaube ich ihm das erstmal und zweifle es erst an, wenn ich sehe, dass es nicht funktioniert. Ich vertraue auch P. und trau ihm jeden Tag aufs Neue zu, dass er das Richtige tun und sein Leben meistern kann. Selbst wenn er einen „Fehler“ macht, tut es dem Ver- und Zutrauen keinen Abbruch, denn objektiv gesehen gibt es gar keine Fehler, sondern nur Situationen, wo etwas ganz anders läuft, als geplant. Solange man daraus etwas für sich mitnimmt, war es also kein Fehler, sondern eine Erfahrung.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen eine schöne Adventszeit mit weniger Ego, sondern mehr gesunder Selbstliebe und sozialen Verhaltens!

Mich würde interessieren – was tut ihr alles für eure Lieben??

 

*in freundlicher Zusammenarbeit mit Otto

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thoughts

thoughts: Nein sagen

Wir leben in einer verkehrten Welt, soviel steht fest. Das war sie aber auch schon – die einzig sichere Tatsache. Alles andere ist verwirrend und mehrdeutig. Es geht darum, die eigene Kraft zwar auszuloten, aber sich nicht ausnutzen zu lassen. Anderen zu helfen, aber dabei nicht selber draufgehen. Sich abzugrenzen, ohne herzlos und kalt zu werden.

Manche von uns müssen lernen, hinter ihrem Egoismus herauszutreten und zu verinnerlichen, dass es auch noch andere Menschen gibt, und dass auch diese anderen Menschen – wer hätte das gedacht – eigene Grenzen und Bedürfnisse haben. Anders gesagt – vielen von uns fehlen immer wieder Einfühlungsvermögen und Hilfsbereitschaft. Aber um die soll es heute nicht gehen, sondern um diejenigen unter uns, die sich das Gegenteil aneignen sollten: nämlich das „Nein-Sagen“.

Warum sagen wir oft nicht „nein“?

  • Kindheit:

Ich bin kein Spezialist, aber ich denke, dass die Ursache teilweise in der Erziehung liegt. Wie war dieser Spruch nochmal?

„Zuerst lernt der Mensch sprechen und gehen, und dann – still zu sitzen und den Mund zu halten“.

Wir alle lernen ja in der Kindheit, den Regeln und Anweisungen anderer zu folgen und werden bestraft, falls wir es nicht tun. Leider führt es dazu, dass wir uns eben dies für immer merken: „wenn ich nein sage – werde ich bestraft oder mir wird die Liebe entzogen“. Wenn wir aber erwachsen werden und selber Entscheidungen treffen müssen, sollten wir aus dieser „kindlichen“ Haltung rauswachsen, nur leider fördert die Gesellschaft genau das Gegenteil. Im Berufsleben, aber leider auch in manch einer Freundschaft wird uns deutlich gezeigt, dass wir, wenn wir nicht brav folgen, ganz einfach von anderen ersetzt werden können. Ich finde, dagegen sollte man sich wehren. Niemand von uns wird wohl die Welt ändern oder retten, aber man sollte sich immer wieder mal überlegen: ist es mir das Wert? Ist mir ein „sicherer“ Job oder eine konfliktlose Freundschaft wichtiger oder mein eigenes Wohlergehen und meine eigene Lebenszeit?

  • Ehrgeiz:

Oft mischt sich zur Erziehungsprägung noch der eigene Ehrgeiz dazu, sodass man den Druck, der von außen auf einen einwirkt, übernimmt und meint: wenn ich jetzt „nein“ sage oder aus einer Sache aussteige, bin ich ein Loser und muss von mir selbst enttäuscht sein. Im Umkehrschluss müsste das aber heißen: nur diejenigen, die immer ja sagen und alles zu Ende führen, haben was drauf. Und das stimmt einfach nicht! Alle Menschen sind verschieden und auch die Energie und der Wille, sich Sachen hinzugeben, sind unterschiedlich bemessen, und das ist gut so! Man muss es nur akzeptieren und aufhören, sich mit anderen zu vergleichen…

  • Verantwortung und Schuldgefühle:

Manche von uns haben ein besonders stark ausgeprägtes Verantwortungsgefühl, was an sich etwas Schönes ist. Diese Menschen vergessen aber oft eines – das Verantwortungsgefühl soll einem selber genauso gelten! Wenn man für andere mehr sorgt als für sich selbst – ist man leider trotzdem verantwortungslos!

Dass Schuldgefühle absolut überflüssig sind, weil sie rein gar nichts besser machen, weiß hoffentlich eh jeder! Optimales Handeln entsteht aus Freude oder intrinsischer Motivation, nicht aus Schuldgefühlen.

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Angst vor Ablehnung überwinden

Um das zu lernen, müsste man sich erst seinen Ängsten stellen, die da wären: „Wenn ich nein sage, werde ich gefeuert/entfreundet/für einen schlechten Menschen gehalten“. Meist ist es nämlich komischerweise andersherum. Sind wir IMMER hilfsbereit und immer an Ort und Stelle, wissen das die Menschen leider nur in seltensten Fällen automatisch und von sich aus zu schätzen. Kenne ich aber genau meine eigenen Grenzen und halte sie mehr oder weniger konsequent ein – merken auch die anderen, dass man sich selber mit Respekt begegnet und bringen einem dann schon eher Respekt entgegen.

Sich richtig positionieren

Durch bittere Erfahrungen musste ich lernen, dass man sich – vor allem im Job – richtig positionieren muss. Apropos – ich hasse dieses Wort abgrundtief…
Sich nach aussen hin zu positionieren kann man aber nur, wenn man das mit sich selbst schon erledigt hat. Nur wenn man sich entschieden hat, ob und wieviel man sich von anderen sagen lässt, strahlt man auch genau das aus. Ausstrahlung schön und gut, aber im Zweifelsfall muss auch eine richtige Reaktion folgen. Wirst du im Job in einem unangemessenen Ton zurechtgewiesen, wehre dich sofort, denn lässt du es den Leuten ein paar Mal durchgehen, werden sie eine Änderung deiner Haltung nicht mehr kampflos annehmen.

Manchmal muss man sich sogar in einer Freundschaft positionieren. In dem Fall sollte man die Vor- und Nachteile abwägen und sich auch mal fragen, ob das überhaupt noch eine Freundschaft ist oder eher ein Wettbewerb…

Zusammenfassung:

Wer es lernen will,  „nein“ zu sagen, muss also in seinem Inneren anfangen. Die Kindheits-Schemata erkennen und in die Kindheit zurückverbannen. Seinen Wert nicht mehr (nur) an seinen Taten/Handlungen/Ansehen messen. Seine Grenzen rausfinden und für sich selbst Verantwortung übernehmen.

Danach folgt die Praxis – nämlich, sich im richtigen Moment zu besinnen, dass man einem Schema folgt, um dann – immer öfter – das Schema zu durchbrechen, indem man freundlich, aber bestimmt „nein“ sagt. Viel Freude beim Üben :)

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