Mode-Inspirationen Unterwegs

fashion week: wie ich unfreiwillig in der Front Row landete

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Auf die Gefahr hin, arrogant rüberzukommen -

aber ich wollte tatsächlich nicht in der Front Row sitzen!

Die Sache war so: ich und zwei andere Bloggermädels hatten "Free sitting", das bedeutet, dass man sich dort hinsetzen darf, wo kurz vor dem Beginn der Show noch frei ist - falls was frei ist! Ansprüche sind in diesem Fall also nicht drin. Ich persönlich habe immer den Platz am liebsten, von dem ich die besten Bilder machen kann, und meistens ist es eben im Stehen. Also bin ich zu einer Platzanweiserin hin und habe sie gefragt, ob ich mich an einem bestimmten Platz hinstellen darf. Es wurde mir erlaubt, ich stellte mich hin, machte mein 85 mm Objektiv an die Kamera dran und wartete. Zum besseren Verständnis: mein 85er Objektiv hat eine Festbrennweite, das heißt, zoomen kann ich nicht und bin darauf angewiesen, dass der Abstand zum fotografierten Objekt von vorne herein richtig ist.

Wie so oft, hat sich der Beginn der Show verzögert, aber als es dann endlich soweit war, kam plötzlich ein Platzanweiser schnurstracks auf mich zugerannt und sagte Worte, die jedem Infuencer, der was auf sich hält, wie Musik erscheinen, nämlich:

"Setzten Sie sich da vorne in die erste Reihe!"

Ich war ziemlich perplex, nicht wegen des Fames, der mich in der Front Row schon geduldig erwartete, sondern, weil alle meine sorgfältig geplanten Abstände zu den Models futsch waren. In der ersten Reihe war ich viel zu nah am Geschehen mit meinem Objektiv und hätte höchstens Details fotografieren können, aber keine ganzen Outfits. Himmel sei Dank hatte ich aber auch mein Weitwinkel dabei! So quetschte ich mich mit meinem Nicht-Size-Zero-Hinterteil zwischen die mageren Presse- und Influencer-Hintern und habe mit zitternden Händen noch schnell das Objektiv wechseln können, bevor das erste Model den Laufsteg betrat. Was ne Aufregung!

Die Show ging los mit einem Film, in dem die beiden holyGhost Designerinnen Jelena und Sedina den Namenswechsel des Labels zu Mykke Hofmann erklärten, dabei wurde zu melancholischer Musik darauf hingewiesen, dass der Weg nicht immer so leicht war, sodass eine der Designerinnen sogar einmal richtig heftig weinen musste. Nun ja, es sei dahingestellt, ob einmal richtig heftig weinen viel oder wenig ist, die Mode der beiden stimmte einen jedenfalls recht fröhlich. Es war nämlich eine ausgewogene Mischung aus clean und verspielt, meine geliebten Streifen trafen auf fließende Stoffe, unbemühte Eleganz und klare Formen.

Mit der Kollektion konnte ich mich sehr gut identifizieren - weite Schnitte und meist längere Kleider, Overalls, Hosen und Trenchcoats wirken anmutig und gleichzeitig lässig und bequem, was durch dazu gestyltes flaches Schuhwerk noch unterstrichen wurde.

Ich bin nunmal kein Typ, der sich übermäßig gerne in enge Bleistiftröcke quetscht - damit wären wir schon bei der nächsten Show, nämlich der von Maisonnoée.  Die fand ich leider schwach - aber Geschmäcke sind eben nicht gleich. Für gestandene, erwachsene Geschäftsfrauen stellt die Kollektion von Maisonnoée bestimmt eine solide Auswahl an Businesskleidung dar, und ja, es gab eben ziemlich viele Bleistiftröcke aus Leder, einem für dieses Label seit eh und je wichtigen Material.

Das war es auch schon - wie versprochen, kurz und bündig. Ich hätte mir selbstredend noch weitere Shows angesehen, aber durch den Diebstahl meines Handy sind all meine Pläne durcheinandergeraten und Donnerstag früh musste ich auch schon wieder abreisen.

Aber Achtung! Die nächste Fashion Week kommt bestimmt, und die wird bei weitem nicht so chaotisch - daran glaube ich ganz ganz fest :)

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10 Comments

  • Reply
    Tanja
    12. Juli 2017 at 14:35

    Wir hatten mal Probleme mit einer Zeitung- da wir Front gesessen sind (ps. da war auch freie Platzwahl)- muss da heut noch lachen _ xo
    Tanja
    http://www.tbfashionvictim.com

  • Reply
    Sarah
    12. Juli 2017 at 18:34

    Haha ist doch cool! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man in der ersten Reihe bessere Bilder machen kann, wobei Festbrennweite da wirklich nicht dankbar ist! :D
    Die Mykke Hofmann Show war super, oder? :-)
    Mir hat sie sehr gut gefallen und die Looks sind toll!
    Liebe Grüße Sarah <3

    • Reply
      Esra Blog
      12. Juli 2017 at 18:35

      Liebe Sarah, vielleicht muss ich das noch klarstellen im Post – klar kann man in der ersten Reihe die besten Bilder machen – aber der Laufsteg war super eng, ich hätte die Models anfassen können – es war einfach zu nah :)
      Die Show hat mir auch sehr gefallen! Einmal alles zum Mitnehmen bitte :DD
      lg

  • Reply
    Zhunami
    12. Juli 2017 at 20:50

    Deine Fotos sind großartig geworden! Und ich stehe auch auf weite flatternde Stoffe, gerade im Sommer :)

  • Reply
    Kristina
    13. Juli 2017 at 09:37

    Die weiten flatternden Röcke und Kleider gefallen mir auch sehr gut, tolle Fotos übrigens! Eine lustige Geschichte, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht hat. Ist doch aber trotzdem super gelaufen oder? (Bis auf die Handy-Geschichte natürlich)
    Liebste Grüße ♡Kristina
    TheKontemporary

  • Reply
    Eli
    13. Juli 2017 at 19:10

    Toller Beitrag, ich war auch bei der Show und musste auch lache, dass die beiden gesagt haben sie mussten einmal sogar weinen?! Hm einmal scheint mir beim Aufbau dessen was die zwei geschafft haben recht wenig! Ich glaube ich hätte da eine niedrigere Frustrationsschwelle. Die Kollektion hat mir auch super gut gefallen!!!
    LG Eli
    http://www.doctorsfashiondiary.com

    • Reply
      Esra Blog
      13. Juli 2017 at 22:43

      Liebe Eli, also ich persönlich hätte wahrscheinlich auch viel öfter geweint hihi :D Aber was zählt, ist die schöne Kollektion <3
      lg

  • Reply
    Milli
    14. Juli 2017 at 09:35

    Die Fotos sind echt gut geworden, aber ich kann verstehen was du meinst. Wenn man sich schon auf eine Position zum fotografieren eingerichtet hat, dann ist spontanes Umdenken absolut undankbar. Finde aber, dass es trotzdem tolle Bilder geworden sind und man einen guten Eindruck von der Kollektion bekommt.

    Liebe Grüße, Milli
    (http://www.millilovesfashion.de)

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