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Berlin Diaries vol. 1

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„Berlin lässt einen so, wie man ist“.

„… hier sind die Leute einfach ganz schlecht gelaunt…“.

„… ich lebe total kiezig, ich erledige alles in meinem Kiez und komme nicht mehr raus hier“.

„Ey, dieses Partyleben ist schon ganz schön hardcore“.

„… das ist echt krass, wie unterschiedlich die Berliner Bezirke sind, das Publikum ist jeweils auch komplett anders“.

„… der Abverkauf von Latte Macchiato in Weißensee ist in den letzten Jahren gestiegen – Weißensee wird der neue Prenzlauer Berg“.

 

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Das sind einige der Aussagen, die ich in den letzten Wochen aufgeschnappt hatte –

von Sitznachbarn im Café, auf der Straße, und sogar von den Leuten, die unten die Straße entlang gingen, während ich in meinem Zimmer im Bett lag. Er ist auffallend, wie viel und gern über Berlin geredet und diskutiert wird – die Stadt ist nicht nur bei Touristen ein beliebtes Thema, sondern eben auch bei Einheimischen. Und so unterschiedlich die Aussagen auch sind, in einem sind sich wohl alle einig: Berlin ist ein sehr vielfältiger Ort.

Als ich zum ersten Mal hier war, war ich gerade mal 10 Jahre alt und lebte in Moskau.

Meine Mutter und ich waren 30 Tage lang in Deutschland zu Besuch – zwei Wochen in Berlin und zwei Wochen in München. Damals gab es in Russland kaum Lebensmittel, außer Brot, Nudeln, Kartoffeln… Man konnte keinen Käse und auch kein Obst kaufen. Das Wort „Banane“ war der Inbegriff des westlichen Wohlstands – das ist kein Scherz und keine Übertreibung! Dementsprechend waren wir richtig schockiert von dem hiesigen Überfluss, aber sonst habe ich von Berlin keinen expliziten Eindruck, denn der Kulturschock hat wohl alle anderen Einzelheiten ausgeblendet. Mit 16 war ich nochmal hier, als wir schon nach Deutschland (München) ausgewandert waren. Damals hatte mir Berlin nicht gefallen, ich fand es zu groß, zu unpraktisch, zu unpersönlich.

Meine Liebe zur Hauptstadt erwachte zum ersten Mal 2014,

als ich hier zur Fashion Week war. Ich fühlte mich plötzlich so angenommen, frei und lebendig, wie ich es noch nicht kannte. Mit weiteren Besuchen vertiefte sich dieses Gefühl, außerdem hatte ich das große Glück, meine Vickie und Vera zu haben, die Berlinerinnen sind und durch deren Augen ich die Stadt gleich ganz anders kennenlernen konnte, als es Touristen und Besucher normalerweise imstande sind, zu tun. Ich liebe es immer noch, ihnen zuzuhören, wenn sie über ihre Stadt erzählen <3

Es dauerte nicht lange, und mein Traum, hier zu leben, war geboren.

Dieser Traum ist im Laufe der Jahre zu einer riesigen Sehnsucht gewachsen, die schlussendlich dazu führte, dass ich mein altes Münchner Leben aufgab und hierher zog, worüber ich bis jetzt jeden einzelnen Tag froh bin! Der einzige Wermutstropfen, der dafür richtig groß ist – P. blieb in München und ich vermisse ihn… Daraus entsteht der nächste Traum, der da heißt: „P. zieht zu mir nach Berlin“ <3

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Und jetzt gebe ich meinen Senf dazu – hier meine persönliche Meinung zu den Aussagen, die ich oben angeführt habe:

„Berlin lässt einen so, wie man ist“.

Das kann ich bis jetzt nur bestätigen! Mir begegnet die berüchtigte Anonymität der Grossstadt auf einer Seite – und auf der anderen Seite viele freundliche und offene Menschen!

„… hier sind die Leute einfach ganz schlecht gelaunt…“.

Nein. Zumindest nicht schlechter, als in München. Vielleicht hatte ich Glück, vielleicht hilft mir meine Einstellung – aber die meisten Menschen, die ich sehe oder treffe, sind ganz gut drauf und auch hilfsbereit! Die anderen wenigen sind tatsächlich schlecht drauf – aber wer ist es nicht ab und an? Ich nehme es nicht persönlich, denn jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen, und das ist in den meisten Fällen nicht meine Schuld.

„… ich lebe total kiezig, ich erledige alles in meinem Kiez und komme nicht mehr raus hier“.

Das ist doch verständlich? Berlin ist so groß, da ist es doch klar, dass man in seinem Alltagstrott bequem wird und die meiste Zeit die Angebote nutzt, die es in seinem eigenen Kiez gibt. Wenn man dann ab und zu einen Ausflug in einen anderen Stadtteil macht, wird es dafür zu einem richtigen Erlebnis :D

„Ey, dieses Partyleben ist schon ganz schön hardcore“.

Haha, von dem Partyleben bekomme ich nicht ganz so viel mit, denn ich bin einfach keine so krasse Partymaus. Aber ich glaube auch, dass es in Berlin ganz schön abgeht!

„… das ist echt krass, wie unterschiedlich die Berliner Bezirke sind, das Publikum ist jeweils auch komplett anders“.

Stimmt absolut! Sogar jeder Bezirk in sich ist schon total vielfältig. Das ist ja auch das Tolle an dieser Stadt! Hier ist für jeden was dabei. Leben und leben lassen kann man hier sehr gut üben!

„… der Abverkauf von Latte Macchiato in Weißensee ist in den letzten Jahren gestiegen – Weißensee wird der neue Prenzlauer Berg“.

Dazu muss man wissen – man munkelt über Prenzlauer Berg, dass hier besonders viel Latte Macchiato getrunken wird, und zwar von den ganzen Müttern, denn dieser Bezirk ist eine besonders familienreiche Gegend. Ob der Weißensee so sehr im Kommen ist, kann ich nicht direkt beurteilen, obwohl ich schon ein paar Leute kennengelernt habe, die nach Weißensee gezogen sind – aber Latte Macchiato ist zufälligerweise auch meine liebste Kaffee-Zubereitungsart. Auch wenn ich keine Mutter bin ;)

 

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Bilder: P. <3


In „Berlin Diaries“ VOL. 2: beste Food Tipps Berlins für Fleischesser, Veggies und Veganer! Stay tuned!

 

 

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Komisch – es ist noch gar nicht wirklich Jahresende,

aber man liest schon überall Jahresrückblicke, nostalgische und melancholische Bekenntnisse und Zusammenfassungen des Jahres 2017. Komisch, komisch – aber auch ich blicke zurück auf mein Jahr, denn der Herbst hat auch immer etwas vom Abschied – aber jeder Abschied hat auch immer etwas mit Neuanfang zu tun. Ich stelle fest – mein Jahr 2017 fing toll an und wurde immer düsterer. Ich musste einige Verluste hinnehmen, mit denen ich so gar nicht gerechnet hätte. Dinge sind passiert, die mich sehr viel grübeln liessen und noch immer lassen – was soll ich an meiner Haltung ändern, und was lieber unbedingt beibehalten? Kann Sich-Treu-Bleiben manchmal Im-Dunklen-Tappen bedeuten? Wo ist die Grenze zwischen an das Gute im Menschen glauben und sich schlecht behandeln lassen?

Das Einzige, was mir klar ist – ich möchte auf gar keinen Fall verbittern.

Ich muss unbedingt lernen, weniger zu dulden, Dinge auszusprechen, die auszusprechen sind, ohne verletzend zu werden. Ich glaube mittlerweile, dass wahre Toleranz nichts damit zu tun hat, alles in Kauf nehmen zu müssen. Denn bei dieser Art von Toleranz würde man sich selber ignorieren, und das ist nicht unbedingt richtig tolerant. Aber trotz aller Denkanstösse, die ich bekomme – ich darf nicht aufgeben. Es gibt immer neue Wege. Man muss sie nur sehen lernen, und man muss sie suchen. und wenn sie sich einem dann eröffnen – muss man sie auch gehen.

Kennt ihr das – man sehnt sich nach einer Veränderung,

nach irgendwas, was das Leben wieder spannender und frischer machen würde? Was einem wieder Freude bereitet und einem etwas Leichtigkeit gibt? In so einer Phase befinde ich mich. Schauen wir mal, was der Herbst so mit sich bringt!

Zum Outfit:

Hier habe ich den gleichen Streifen Rock in einer ganz anderen, sommerlichen Kombination abgelichtet! Die Bilder sind in Berlin auf zwei S-Bahn-Bahnhöfen entstanden – und was ist ein besseres Symbol für den Aufbruch und Neuanfang, als so ein Bahnhof?..


I am wearing:

 

hoodie: Monki (only 25€!)

skirt: Monki (only 25€!)

cap: H&M (old, but similar)

shoes: Vans

bag: COS

sunnies: Roberto Cavalli

 

photos: Vickie