Ich bin mal wieder enttäuscht… Gerade, als ich von meiner Arbeit bei Warehouse so geschwärmt habe, passiert eine unschöne Geschichte – meine Chefinnen legen einer jungen, naiven und schwangeren Kollegin eine Kündigung vor die Nase, in Ich-Form geschrieben (Unternehmen dürfen ja keine Schwangeren kündigen), und bringen sie dazu (auf welche Weise auch immer), einen großen Fehler, den sie dann zu spät einsieht, zu begehen – nämlich die Kündigung zu unterschreiben!
Am nächsten Tag erscheint sie im Laden, weil sie mit den Vorgesetzen, die gerade nicht anwesend sind, reden will und erzählt uns die Geschichte mit Tränen in den Augen, weil sie sich allein gelassen fühlt. Die Vorgesetzten lassen auf sich warten (komisch…) Als die Kollegin weg ist, erscheinen sie irgendwann, schon über alles informiert, und rufen jeden von uns einzeln zu sich ins Büro, um die Kontrolle über die erhitzten und aufgebrachten Gemüter wiederzuerlangen, und wo jeder von uns einzeln sich dann die Chef-Version des Ganzen anhören darf, die besagt, dass die Schwangere ganz freiwillig gekündigt hat und empörenderweise rumlügt und dass sie ihr nur das Allerbeste wünschen…
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schockiert ich war und bin – nicht nur, dass in MEINER Arbeit so etwas passiert, sondern auch durch das In-Die-Augen-Sehen und dabei bewusst täuschen…
Auf diese Weise konnte ich ein kleines Stückchen von der Ungerechtigkeit miterleben, die weltweit jede Sekunde passiert…
Leute, ich bitte euch – lasst euch nicht einschüchtern, wehrt euch und seid solidarisch mit euren Kollegen! Es reicht nicht, sich in der Ecke still zu empören! Habt keine Angst um eure Jobs – ihr findet bessere!! Wichtig ist – menschlich zu bleiben! Gerade jetzt.
p.s. sollte das jemand von meinen Kolleginnen lesen – behaltet meine Blog-Adresse bitte für euch! Ich habe meine Meinung schon verkündet, wem sie gebührte. Danke
Hier noch ein Link – wenn wir schon bei Ungerechtigkeiten sind – sehr wichtig, bitte klickt es an!!
12 Comments
Lotte
19. Dezember 2010 at 00:34Mies! Das klingt echt hinterhältig…und wie Du schon selbst sagst: So etwas passiert täglich! Kenne ich auch aus einem alten Job…dann heißt es „Wir kündigen alle zusammen“ und am Ende sind es vielleicht 2-3 Leute, die es tatsächlich machen.
Ich wünsche Deiner nun ehemaligen Kollegin alles Gute & hoffe, dass sie einigermaßen damit klar kommt. Als Schwangere einen neuen Job zu finden muss sehr schwer sein!
Interessanter Link!
Ach ja, anderes Thema…die Schuhe konnte ich leider nicht sehen :(
Liebe Grüße!
Thebeautifulsideoflife
19. Dezember 2010 at 07:32So läuft es bei uns ständig ab. Ätzend, was Personalpolitik bewirkt. Ich finde Deinen Post gut und hoffe, dass sich genug Kollegen solidarisieren!
shashava
19. Dezember 2010 at 14:45Das ist wirklich mies.
Ich hab auch ein ähnliches Erlebnis… ich wurde auch vor zwei Wochen „betriebsbedingt“ gekündigt und das vor Weihnachten! Schön ist das nicht und ich hoffe für deine Kollegin, dass sie trotz Schwangerschaft bzw nach der Schwangerschaft etwas besseres findet!!!!
LG
shashava
Sherry
19. Dezember 2010 at 15:07Bei so etwas bekomme ich echt Gewaltfantasien. Du hast es so erfasst: Ohne Scham und mit Vorsatz jemanden schaden. Das ist so unmöglich. Das tut mir so Leid für die Schwangere. :(
Z.
19. Dezember 2010 at 19:21Boah das stinkt ja zum Himmel! Aber solche Machenschaften kenne ich gut. Der Bastard von Geschäftsführer in meiner alten Agentur meinte ja auch soetwas abziehen zu können. Ich meinte damals auch ich unterschreibe den Aufhebungsvertrag so lange nicht bis ich den neuen Vertrag vor mir liegen habe!! Ich hoffe der Typ fällt irgendwann mal betrunken in den Rhein und krepiert! Und ich finde auch, dass grade bei solchen Sachen Kollegen zusammenhalten müssen. Bei mir sollte mal eine Kollegin ganz alleine umräumen für ne Messe. Da meinte ich auch „J. ich helf dir. Scheiß egal, ob ich damit noch fertig werden muss heute oder nicht (hatte noch ne Menge Arbeit aufm Tisch liegen), weil ich find das echt verantwortungslos dir das alles alleine zuzumuten.“ Sie hat mir so leid getan, weil sie ganz alleinde die schweren Sachen schleppen sollte! Hallo, dafür haben genug männliche Kollegen gehabt. Aber die durften ihr nicht helfen weil der Geschäftsführer ja meinte „die haben zu tun“. Arghhh! da könnt ich ausrasten!!!
Ok, jetzt erst mal durchatmen :D
Also wie ich merke scheinen viele von The Body Shop begeistert zu sein. Ich finde die Lotions auch ansprechend, aber bis jetzt hab ich keine gefunen, die mir vom Geruch her gefällt.
Lol, danke für den Gewinnspielhinweis ;D Nur im Moment bin ich absolut nicht auf Gewinnspielkurs. Ich überlasse den anderen somit ein bisschen mehr die Chance die hübsche Kette zu gewinnen. Aber beim nächsten mal bin ich bestimmt dabei :P
eleonora
19. Dezember 2010 at 21:28Danke für deinen Kommentar! :)
Ist ja echt mies so gekündigt zu werden, hoffentlich findet sie eine bessere und verständnisvollere Stelle! :)
Liebe grüße,
eleonora
Peelia
20. Dezember 2010 at 08:20Angesichts solcher Ungerechtigkeit fühle ich mich immer wieder so hilflos. Da hilft Reden oftmals genauso wenig wie Handeln. Handeln würde bedeuten: sich in Protesten gemeinsam stark zu machen, die eigene Mitarbeit zu beenden? Und schon wäre Ersatz für einen gefunden und die Ungerechtigkeit unter den Teppich gekehrt.
Aber die Wut tief in mir drin lodert über solche Dinge und ich hoffe heute noch, dass sie irgendwann ein großes Feuer zum Brennen bringt, dass die Ungerechtigkeit dieser Welt zumindest lindert..
Und nachdem du diese unmenschliche „Kündigungs“praxis beobachtet hast, fühlst du dich sicher nicht mehr so wohl bei deinem Nebenjob?
CherryDarling
20. Dezember 2010 at 15:14Shit, das ist ja echt unverschämt! Und wahrscheinlich kann deine arme Kollegin nicht mehr viel dagegen machen, wenn ihre Unterschrift drauf ist :-( Welch eine Schande!
Hat sie denn genug Nerven, um die Sache publik zu machen? In der Schweiz gibt es einige Anlaufstellen wie zB den Beobachter oder Kassensturz, die dann der Sache auf den Grund gehen, oder die besagte Unternehmung um eine Stellungnahme bitten, und der Leser/Zuschauer kann sich dann selbst ein Bild machen (und Warehouse allenfalls boykottieren). Die Chance, dass sie damit den Job zurückbekommt, ist zwar klein, allerdings bezweifle ich, dass sie weiterhin dort arbeiten wollen würde, aber vielleicht kriegt sie eine Abfindung, oder wenn nicht, dann hätte sie ihrem Ärger wenigstens Luft gemacht und Warehouse müsste einsehen, dass man nicht so mit den Angestellten umspringen kann.
Esra
20. Dezember 2010 at 21:01@ CherryDarling – sie ist schwanger und wollte zuerst kämpfen, aber sie hat gemerkt, dass es sie so mitnimmt, dass sie kaum schläft und kaum was essen kann, deswegen beschloss sie und ihr Mann, die Sache aufs Eis zu legen – fürs Kind. Ich finde es schade, genauso wie du, denn sie hätte große Chancen, mit einem guten Anwalt die fertigzumachen… Sie müsste als erstes die Kündigung anfechten, dann eine Anzeige wegen Nötigung erstatten usw… Und wenn sie gewonnen hätte, würden sie sich das das nächste Mal wirklich gut überlegen…
Naja… Und wegen publik machen – ich kenne solche Anlaufstellen in Deutschland nicht! Vielleicht gibt es sie, aber ich habe noch nie davon gehört! Tolle Sache, eigentlich!!
LG
Battledwarf
28. Dezember 2010 at 08:17Das ist ja echt mal unter aller Sau… Eigentlich schade, dass sie es so „auf sich sitzen lässt“… Aber auch verständlich, ne Schwangerschaft kann unter Umständen kräfteraubend genug sein =S Ich hoffe, dass sich das Blatt für sie zum Guten wendet, irgendwie, aber bald!
CherryDarling
6. Januar 2011 at 13:58@Esra: Sorry, ich habe deine Antwort erst jetzt gelesen, war die letzten zwei, drei Wochen zu sehr mit den Feiertagen beschäftigt. Jedenfalls wollte ich nur noch sagen, dass ich schon verstehe, wenn deine schwangere Ex-Kollegin die Mühen und Kosten scheut, die Kündigung auf dem offiziellen legalen Weg anzufechten, ist zwar schon schade, aber eine Schwangerschaft ist ja auch kein Zuckerschlecken und solche Prozesse können dauern.
Mein Vorschlag wäre da schon etwas einfacher gewesen, aber ich wüsste leider auch nicht, ob es ein Pendant zur Zeitschrift Beobachter oder zur Sendung Kassensturz in Deutschland gibt. Sie sind eigentlich ähnlich wie Stiftung Warentest, aber sie bewerten nicht nur Waren, sondern auch Dienstleistungen und geben Rechtshilfe in ebensolchen Fällen. Auch wenn man sich mit dem Ergebnis meist nichts kaufen kann, so hat man wenigstens ein Zeichen gesetzt.
Esra
6. Januar 2011 at 23:13@ CherryDarling – kein Problem :-) Also ich kenne so etwas nicht in Deutschland, aber seit der Geschichte sind sowieso noch weitere Geschichten passiert… Schauen wir mal, wie lang ich dort noch bleibe. Bin nämlich schon dran, mich umzuschauen nach anderen Sachen. Nur wegen den Kollegen tuts mir leid, denn es ist schon nett und schön mit ihnen! :-(
LG