Wenn ich daran denke, wie ich zu Bloggen anfing –
– weiß ich manchmal nicht, ob ich die Entwicklung gut oder nicht gut finden soll. Das Gute an der Sache ist – ich habe unglaublich viel gelernt. Über Fotografie, über SEO, über Kontakte aufbauen, über Ästhetik, über Trends, über Konsumverhalten und überhaupt über die menschliche Psyche. Was ich aber manchmal mit Erstaunen feststelle und was mich zuweilen ziemlich stresst (und da bin ich nicht alleine!), sind die Ansprüche an sich selbst und der Druck, der mit dem Bloggen verbunden ist.
Wenn ihr bloß wüsstet, wieviele Shootings „umsonst“ waren, weil ich die Bilder nicht gut genug fand und sie deswegen nie veröffentlichte! Wie oft ich mein Instagram-Konzept geändert habe (oder wie ich erst überhaupt dazu kam, dass ich ein Konzept brauche)! Gerade auch während der Fashion Week in Berlin fange ich immer wieder verstärkt an, mich mit anderen zu vergleichen.
Lustigerweise stelle ich gleichzeitig immer wieder fest, dass die Eigenwahrnehmung mit der Außenwahrnehmung nur selten was gemein hat. Ich kann es kaum fassen, wenn sogar die Blogger, die ich für ihre Arbeit bewundere, ähnliche Selbstzweifel haben und manchmal meine Arbeit besser finden, als die eigene.
WHAAAAAT?? ^^
Diese ganzen Erwartungen an sich selbst, nicht enden wollende To-Do-Listen sowie das ständige Sich-mit-anderen-Messen kann gefährlich werden und schlimmstenfalls zum Burn-out führen. Damit das nicht passiert, habe ich für euch 5 Tipps zusammengestellt, wie man besser mit Druck umgehen kann.
Viel Erfolg!
1. KRAFTVERTEILUNG
man muss sich fragen: bin ich bereit, meine Kraft und Zeit in etwas zu investieren, was ich gerne hätte? Wieviel ist es mir wert? Denn die meisten Blogger, die z. B. Unmengen von Zeug gesponsort bekommen (was jetzt nicht unbedingt mein persönliches Ziel ist), tun auch eine Unmenge dafür. Würde ich systematisch Agenturen anschreiben, wäre auch bei mir die Resonanz größer. Seit mir das klar ist, seh ich das Ganze lockerer!
2. NICHT VERGLEICHEN
was bekannt ist, aber trotzdem nicht zu oft gesagt werden kann – sich mit anderen vergleichen kann fördernd wirken, ist aber in den meisten Fällen Gift für das eigene Selbstwertgefühl und somit für die Motivation. Viel besser ist es, sich zu fragen – tu ich schon das Beste, was in MEINEM eigenen Rahmen möglich ist?
3. HIER UND JETZT
langfristige Ziele haben – schön und gut, aber was oft auf der Strecke bleibt, ist das Hier und Jetzt.
Jemand, der auch mal auf sich stolz ist und die Zufriedenheit mit dem schon Geschaffenen zulässt, kann die zerstörerische Kraft von Druck auch eher in positive Motivation umwandeln.
4. NEIN SAGEN
ist auch wichtig (einen ganzen Artikel zu dem Thema habe ich schon hier geschrieben). Wenn ich Sachen absage, die mir nicht 100prozentig entsprechen, bleibt mehr Kapazität und Energie für wirklich Wichtiges.
5. PAUSE MACHEN
das ist wohl der schwerste Part, wenn man etwas professioneller bloggt. Man muss sich richtig ZWINGEN, auszusetzen. Danach läuft es aber besser, versprochen!!
Wie findet ihr die Tipps? Wie gelingt es euch, mit Druck umzugehen?
14 Comments
Sophie van Daniels
27. März 2016 at 13:26Ich finde die Tips super. Quasi genau das was ich grade hören musste. Ich finde es immer unheimlich schwierig Klausurphase und Blog unter einen Hut zu bekommen. Und meistens bin ich in dieser Zeit am gefrustesten und vergleiche mich NOCH mehr mit anderen Blogger.
Liebste Grüße,
Sophie || http://basicapparel.de
Esra Blog
27. März 2016 at 13:27Liebe Sophie, vielen Dank! Ja, man muss sich immer wieder zwingen, sich nicht mit anderen zu vergleichen! Man macht eh schon alles, was in eigener Kraft steht :))
lg
Sophie
27. März 2016 at 13:43Klasse Beitrag, derzeit muss ich sagen habe ich gar kein Druck was mein Blog angeht, was letztes Jahr allerdings schon noch so war. Nun stelle ich nur noch 2x die Woche Blogpost’s online & das finde ich auch viel besser. Vorher hat es mich wirklich gestresst 3 Beiträge vor zubereiten!
Sophie♥
Esra Blog
27. März 2016 at 20:52Liebe Sophie, danke dir! Zweimal die Woche ist relativ entspannt! Ich mache 3 und habe einen Heidenrespekt vor allen, die täglich posten!!!
lg
Fabienne Maxi
27. März 2016 at 20:09Liebe Esra,
deine Tipps finde ich echt super hilfreich! Wahrscheinlich hat jeder mal diese Phasen beim bloggen wo man einfach nicht weiterkommt und mit dem was man macht unzufrieden ist. Solche Tipps helfen in dieses Momenten wirklich wieder ins Hier und Jetzt zurück zukommen und sich nicht zu stressen.
Ich denke viele kennen das Gefühl mit den eigenen Bildern und Blogposts unzufrieden zu sein wodurch man sich das Leben teilweise selber schwer macht. Viele Beiträge und Fotos habe ich früher gelöscht nur weil sie vielleicht nicht mit denen von Profibloggern mithalten konnten. Auch bei Instagram hat es eine Zeit lang gedauert bis ich bemerkt habe, dass ich nicht den“ feed trends“ (z.b monochrom oder minimalistisch) folgen muss sondern meinen eigenen „Style“ finden muss!
Liebe Grüße,
Fabienne // http://www.fabiennemaxi.com/wordpress/
Esra Blog
27. März 2016 at 20:52Liebe Fabienne, vielen Dank! Das Schwerste für mich ist, die Balance zwischen „Sich weiterentwickeln“ und „sich nicht stressen lassen“ zu finden :)
lg
Lisa
27. März 2016 at 20:50Das sind einfach so mega gute Tipps. finde ich wirklich klasse.
Liebe Grüße Lisa <3
http://hellobeautifulstyle.blogspot.de/
https://www.youtube.com/channel/UCPoU_ebFxQsjhAwy8bjlPiA
Esra Blog
27. März 2016 at 20:51Liebe Lisa, das freut mich sehr, danke!
Janika
28. März 2016 at 02:02Geniale Bilder Esra!!! Und das Thema sowieso :)
Cyra
28. März 2016 at 11:37Echt tolle Tipps !
Charli
28. März 2016 at 16:19Liebe Esra,
ich glaube so ein Hang zum Perfektionismus ist im Leben immer irgendwie anstrengend, aber andererseits will man sich ja auch verbessern. ich finde deine Tipps passen nicht nur zum Blogging. Ich neige manchmal auch dazu, mich mit anderen zu vergleichen und das ist eigentlich nie gut. Somit werde ich deine Tipps einfach auch in meinen Alltag übertragen, obwohl das „Nein“ – Sagen in der Schule Schwierigkeiten bringen dürfte. Haha…
Liebe Grüße
Charli
Marie
28. März 2016 at 21:22Ein sehr gut geschriebener Beitrag ! Leider vergleichen Menschen sich generell viel zu oft untereinander. Dies ist nicht nur beim bloggen zu beobachten, ich sehe es ab und an auch im Alltag. Zwei Freundinnen die Diät halten, Männer mit dem Muskelaufbau und und und… Es tut dem Körper und Seele auf längerer Zeit nicht gut, dass sehe ich genauso wie du. Ich versuche auch mich nur auf mich zu konzentrieren und mich nicht zu sehr auf andere Blogs oder auf andere Zahlen vor allem zu konzentrieren. Deine Tipps finde ich sehr gut. Auch ich bemerke, dass hin und wieder eine Pause sein muss.
Liebste Grüße
Marie
http://www.whatiwearinlondon.com
Esra Blog
28. März 2016 at 21:35Liebe Marie, herzlichen Dank!! Das stimmt, man könnte die Sachen auf alles Mögliche anwenden, aber das finde ich persönlicher fast noch schwerer, als das beim Bloggen anzuwenden :)
lg
Kea
1. April 2016 at 21:20Ohgott, ich glaube, ich sollte am Wochenende alle 5 Tips beherzigen, mal sehen, wie es läuft :D Besonders dein Punkt „tu ich schon das Beste, was in MEINEM eigenen Rahmen möglich ist?“ gibt mir zu denken. Denn wenn ich es danach beurteile, tue ich fast schon ein bißchen viel. Immerhin muss ich „neben meinem Blog“ auch noch meine Selbstständigkeit wuppen. Manchmal sind es halt auch einfach so viele Ideen im Kopf, die unbedingt das virtuelle Licht der Welt erblicken wollen und dann verzettel ich mich gerne hoffnungslos :D Aber ein neuer Entschluss von mir, über den ich am Wochenende schreiben werde, wird eventuell für etwas mehr Ruhe und Gelassenheit auf meinem Blog sorgen und mich der ich-muss-immer-alles-und-gleichzeitig-machen-Welle hoffentlich ein bißchen entreissen. Und falls das auch nichts hilft, setz ich mir hier ein Lesezeichen und lerne alle Punkte auswendig *grins* Liebe Grüße! Kea