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#createyourstyle – DIY mal anders!

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... vom Termin zu Termin, dazwischen kurz beim Wimpernstudio vorbei, dem Suchtfaktor Lash Extensions fröhnen, vor drei Jahren dachte ich, ich lasse sie mir nach der Fashion Week wieder abmachen, nun sind sie immer noch da, jetzt schnell einen hausgemachten Salat zum Mitnehmen, obwohl nein, schnell ist es nicht, denn dieses kleine chaotische Café ist sehr beliebt, sie kommen sogar fast alle mit der eigenen Tupperware, lobenswert, also anstehen, dann noch ein Termin, jetzt noch kurz zum Zahnarzt/Bürgeramt/Wasauchimmer, ufff, ist es warm heute, der Ubahn nachlaufen, geschafft, na super, jetzt ist mir noch wärmer, kurz zur Änderungsschneiderei, dann noch einen Latte Macchiato on the Rocks, schön erfrischend vor dem Tanzkurs, Schuhe umziehen („hier keine Strassenschuhe“), getanzt, nun heim, nein, doch nicht, muss noch kurz einkaufen, der Kassierer ist heute mal freundlich, wow, was ist bloss los mit ihm, nein danke, keine Plastiktüte, nein danke, ich möchte nicht spenden, immer stehen sie an der Kreuzung und fragen, ob man Kinder oder Tiere mag, oh, das Café wurde endlich fertig umgebaut, muss ich mir morgen mal ansehen, noch eine Treppe, endlich zuhause!

 


 

 Wer ist genauso rastlos, schnell und viel unterwegs wie ich?

Wer begleitet mich die ganze Zeit in jeder Lebenslage? Wer muss bequem sein und trotzdem einen modischen Faktor haben? Am besten sogar einen Kultfaktor? Wer muss mich tragen, unterstützen und ermuntern, wer sind meine Gefährte und Gleichgesinnte?

Das sind meine Sneaker.

Sie sind umso wichtiger für mich – nein, geradezu überlebensnotwendig – da ich aus gesundheitlichen Gründen keine hohen Schuhe mehr tragen kann. Mein Mittelfussbruch von vor 3 Jahren hat es natürlich nicht besser gemacht. Manchmal trage ich Absatzschuhe für meine Outfit-Bilder, weil es einfach eine gewissen Abwechslung bringt, aber privat trage ich 99% der Fälle flache Schuhe. Wir (ich und meine Füsse) sind also sehr dankbar, dass Streetwear inklusive Sportschuhen mittlerweile sogar in High Fashion Einzug gehalten hat, weil Sneaker schon seit Jahren für den modernen Lifestyle stehen – die Generationen Y und Z sind super mobil, fast schon rastlos, und unternehmen so viele verschiedene Dinge, dass die Schuhe unbedingt mithalten und in jeder Situation passen müssen.

Wenn der Schuh drückt oder anderweitig unbequem ist, kann man nämlich an nichts anderes mehr denken, und das passt nicht zu unserer Vorstellung von einem Leben, denn wir wollen den Kopf frei haben für unsere Gegenwart und unsere Zukunft.

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Ende Juni

holte das Berliner Einkaufscenter ALEXA * all die Sneaker-Verrückten zu sich in die Einkaufsmeile zu einem Event, auf dem man sich die mitgebrachten Schuhe bedrucken lassen konnte. Richtig gelesen, bedrucken! (Könnt ihr euch noch an ein anderes ALEXA-Event erinnern, bei dem man seine Kleidung bemalen konnte und wo ich auf meine Lederjacke „DANCE ALL NIGHT“ draufgemalt habe?) Ein grosser spezieller Drucker, der vorher mit dem gewünschten Design vom Computer aus „gefüttert“ wurde, wurde vor Ort aufgebaut und von den Mitarbeitern von Inkicks bedient.

Ich wollte Zitronen auf meinen Schuhen haben, also hat Roland von Inkicks nach einem ähnlichen Print im Internet gesucht (wahrscheinlich wegen den Bildrechten), diesen dann in Photoshop InDesign importiert und alle Zitronen einzeln angepasst, gedreht und verkleinert und auf den Schuhen platziert – erstmal virtuell. Dann wurde meine weissen Stoff-Vans (wichtig! hell und aus Stoff sollten die Schuhe sein, sonst wäre es schwierig mit dem Bedrucken!) auf eine besondere Halterung eingespannt und in den Drucker geschoben. Knopf an, und schon wurden meine Schuhe mit einem cuten Zitronen-Druck versehen, sommerlich und verspielt, also perfekt für mich!

Gewinnerschuh

Ausserdem ging dem Event ein Online-Wettbewerb voraus, bei dem für verschiedene Designs gevotet werden konnte. Der Gewinnerschuh (einer mit „Berlin“-Schriftzug ist es geworden!) wurde im ALEXA ausgestellt und wird sogar in limitierter Auflage produziert! Und unter allen Abstimmenden wurden drei Sneaker-Gutscheine verlost. Win-win, sozusagen.

 

Im ALEXA findet ihr folgende Schuhläden:

 

JD Sports, Snipes, Crisp, Defshop, Blue Tomato,

Fast Forward,  Intersport, Runners Point, Vans,

Deichmann, Crocs, Ecco, Onygo, Roland, Shoe City, Sidestep,

Street Shoes, Tamaris, Timberland und Vagabond

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*in freundlicher Kooperation mit ALEXA 
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„Politisch korrekt“: erstrebenswert oder nervig?

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"Man darf ja GAR nichts mehr sagen! Sorry, aber ein Schwarzer ist nunmal schwarz, das ist halt sein Erkennungsmerkmal!"

Hand aufs Herz, hast du das auch schon mal gedacht?

Findest du Toleranz an sich auch super, aber die ganze Political Correctness total übertrieben? Denkst du auch manchmal, dass es eine Schikane von den ganzen übertrieben linken Spinnern ist, so ein hippes Mode-Ding? Jede noch so mini kleine Minderheit, die jahrhundertelang in ihrer Höhle saß, kommt jetzt plötzlich ans Licht und will ihre eigene Bezeichnung haben und am besten auch noch ihre eigene Toilettenkabine! Ist das nicht komplett over the top?

Meine Antwort lautet: nein. Und ich habe auch eine Erklärung dafür.

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Ursprünglich entstand "Political Correctness" als ein Versuch, Menschen aufgrund ihres Geschlechtes, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer ethnischen, nationalen oder religiösen Zugehörigkeit, ihrer sozialen Stellung, ihres Alters oder aufgrund einer Behinderung nicht zu beleidigen oder zurückzusetzen. Wenn man davon ausgeht, dass Sprache, Denken und Handeln eng zusammenhängen, dann würde eine sprachliche Rücksicht auch zu einem gesellschaftlichen Bewusstseinswandel weg von der kritisierten Diskriminierung führen können.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung

Wir sollten uns darauf besinnen, was der Ursprungszweck von politischer Korrektheit war.

Es ging nämlich nicht darum, eine Meinung herabzusetzen oder erst gar nicht zuzulassen bzw. zu diskriminieren, sondern darum, Menschen zu kritisieren, die sich augenscheinlich politisch inkorrekt ausdrücken. Das Ziel von politischer Korrektheit war ursprünglich nämlich das Gegenteil von Diskriminierung, nämlich das Bemühen darum, Toleranz in der Sprache und Diskussionskultur abzubilden!

Darauf erwidert so manch einer: "Heutzutage fühlt sich ja jeder sofort diskriminiert. Die sollen mal nicht so dünnhäutig sein und auch mal Spaß verstehen!!". Das Ding ist nur: wir alle sind viel stärker von unserem Umfeld und unserer Vergangenheit geprägt, als uns bewusst ist. Wir kochen so stark in unserem eigenen Saft, dass wir gar nicht imstande sind, nachzuvollziehen, dass Dinge, die uns spassig und absolut harmlos vorkommen, jemanden ernsthaft verletzen können.

Wir schieben diese Verletzlichkeit gerne auf die zu dünne Haut des anderen und nehmen ihm damit von vorne herein die Berechtigung, so zu fühlen.  Wahre Empathie geht aber anders. Sie weiss, dass Menschen ganz unterschiedlich fühlen können und ganz ganz unterschiedliche Assoziationen haben können, und auch, dass all diese Gefühle und Zusammenhänge keine Spinnereien und aus der Luft gegriffen sind, nur weil wir sie im ersten Moment nicht nachvollziehen können, sondern ganz normale Reaktionen auf ganz reale Erlebnisse.

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Tugendwächter und geschickte Tatsachen-Verdrehungen

Eine ziemlich rechtskonservative Online-Zeitung, die die Dinge populistisch verdreht und Opfer gerne als Täter darstellt, schreibt pseudo-intellektuell:

"Die neuen Tugendwächter. Ihr Geschäft ist kein heroisches. Es ist dasjenige des Schafs, das sich im Schutz der Herde zu blöken traut und im Geheimen den Wunsch hegt, sich selber als Ober-Opfer auszurufen. So ist dann auch alles, was man für die Tugend tut, aus dem Geist der angeblichen Notwehr gespeist – denn wer hypersensibilisiert ist, weiss, aus welchen Verfehlungen sich Kapital schlagen lässt. Sexistisch ist dann schon, wer zweimal nach einem Date fragt, und rassistisch, wer wissen will, wo jemand mit dunkler Hautfarbe denn herkomme." (QUELLE)

Tugendwächter...  Ja, es gibt sie. Die moralisierenden Pseudo-Apostel, die unter dem Deckmantel des Minderheiten-Schutzes selbst zu Diktatoren einer Meinung werden und den anderen den Mund verbieten. Das sind die schwarzen Schafe unter den Menschen, deren Grundintention es eigentlich nur war, Rücksicht zu üben und die Welt toleranter und bunter zu machen. Aber diese schwarzen Schafe soll man bitte nicht als Argument benutzen, um die komplette Sache zu verneinen. Sonst reisst man mit dem Unkraut auch die Ernte raus... Dafür ist eine differenzierte Sichtweise das Hilfsmittel: man versucht das Gute an einer Sache wahrzunehmen und schützt es somit vor dem Untergang, während die anderen das Ganze verteufeln und damit auch all die Errungenschaften und positiven Auswirkungen einer Idee zunichte machen.

Wer ist hier eigentlich das Opfer?

Genau das ist aber die Absicht von solchen Demagogen und Populisten. Mit vereinfachten Formeln sprechen sie die Menschen an, die sowieso unzufrieden sind und sich selbst als Opfer sehen, obwohl es ihnen eigentlich gar nicht schlecht geht, und giessen sehr gerne Öl ins Feuer der Unzufriedenheit und Missgunst. Dazu kommt das undifferenzierte Abstempeln aller modernen Entwicklungen (die ursprünglich auf Humanität und Toleranz basieren und sich für Minderheiten einsetzen, da diejenigen logischerweise zu schwach sind, um sich selbst zu helfen) und Verdrehung der Tatsachen - und fertig ist das logisch erscheinende Konstrukt, das fatale Folgen hat.

"Sexistisch ist dann schon, wer zweimal nach einem Date fragt, und rassistisch, wer wissen will, wo jemand mit dunkler Hautfarbe denn herkomme" - das ist eine architypische Formulierung, die die wirklichen Täter als Opfer darstellt. Genauso sehr regt mich der Spruch  "Man darf in Zeiten von #metoo nicht mal mehr ein Kompliment machen" auf.

Es gibt eine Lösung...

Leute, wie wäre es mal damit: einfach den Kopf und das Gefühl einschalten und einfach mit Respekt handeln - ein "nein" als "nein" verstehen - und im Zweifelsfall nachfragen, ob einer Person etwas unangenehm sein sollte und dann darauf Rücksicht nehmen! Und zur Frage nach der Herkunft: ja, es nervt. Und dabei habe ich nicht mal dunkle Haut. Es nervt, weil es erstens eine persönliche Sache ist und zweitens, weil man so immer wieder zwangsläufig daran erinnert wird, dass man nicht dazugehört. Und für alle, die sofort schreien "So ist es aber keineswegs gemeint! Es ist nur Neugierde!" - stellt euch vor: eure Absichten und die Welt, die in einem fremden Menschen steckt, seine Erfahrungen, seine Geschichte - sind nicht immer deckungsgleich.

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Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüßtest Du von mir mehr als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen vor einander so ehrfürchtig, so nachdenklich, so liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle...

- Aus einem Brief Kafkas an Oskar Pollak, 8.11.1903. -

Wer Political Correctness als Instrument benutzt, anderen Menschen willkürlich den Mund zu verbieten, sie zu beleidigen und zu diskiminieren, verhält sich im Endeffekt nicht viel besser, als sie. Das ist klar.

Dennoch macht es nicht die ganze Sache schlecht, sondern spricht nur gegen diese Manipulierer. Political Correctness sollte dazu dienen, Respekt und Empathie zu einer normalen Erscheinung unserer Gesellschaft zu machen. Immer, wenn sie das nicht bezweckt, ist sie zu kritisieren. Aber vergessen wir nicht: Political Correctness ist (im Vergleich zur Diskriminierung selbst) eine ziemlich neue Sache. Und die neuen Dinge brauchen Zeit, sich auszupendeln.

HIER ist ein toller Artikel zum Thema!

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