…ehrlich, ich kanns nicht mehr erwarten, bis meine Haare endlich grau werden! Vielleicht gelingt es mir dann, zu den Coolsten dazuzugehören, zu den Trendsettern! Ach was, ich warte lieber nicht, das Risiko ist zu groß, dass es bis dahin aus der Mode kommt… Ich färbe mir meine Mähne lieber gleich grau! So wie das 14jährige Monster Tavi (die Arme ist nicht nur Fashion victim, sondern bestimmt auch ein Opfer irgendwelcher Vermarktungsstrategien :-)) und auch Kate Moss.
Ehrlich, als ich angefangen habe, Modeblogs zu lesen, stieß ich zum ersten Mal auf ein Bild, wo ein Mädel mit Streichholzbeinen sich in einer selbstabgeschnittenen Jeansshorts räkelte. Die Hose war so kurz abgeschnitten, dass man die Taschen daraushängen sah. Ich wollte ihr allen Ernstes einen Kommentar schreiben, in dem ich sie darauf aufmerksam machen wollte, dass sie aus Versehen die Hose etwas zu kurz abschnitt.
Tja, im Laufe der Zeit wurde ich eines besseren belehrt – dass das Innere der Taschen rausschaut, nämlich ein Trend ist – genauso wie die Nerdbrillen. Ok, ich gebe zu, es gibt Mädels, denen diese Brillen stehen. Aber diesen Mädels steht eh alles… Ein schönes Gesicht entstellt nichts. Aber objektiv gesehen (jaja, ich weiß, es gibt keine Objektivität) – sind diese Brillen, naja, wie soll ich sagen… Dick, dunkel, aus Kunststoff… nicht umsonst wurden sie früher nur von Freaks getragen (STEINIGT MICH).
Als ich damals anfing, die Modeblogs zu lesen, war ich begeistert von der Idee, Taschenuhren als Halskette zu tragen. Und jetzt? Ja, ich habe auch so eine Uhr, und ich mag sie. Aber den Gedanken, dass total viele Mädels sie auch besitzen und tragen, mag ich weniger…
Wenn man absolut stilsicher sein will, braucht man nur ein gestreiftes Shirt mit Boyfreind-Blazer anzuziehen, Nerdbrille und Dutt dazu – fertig! Ach ja, natürlich darf die Alexa-Bag (oder eine Nachbildung) nicht fehlen!
Wir werden ganz schön gefordert in der Zeit, in der wir leben. Wir sollen nicht nur Leistung bringen – in der Schule, als Kind, im Studium, im Beruf, als braver Bürger, als perfekte Frau, als Mutter, als Vater, wir sollen nicht nur ständig richtige Entscheidungen treffen – sondern auch noch in der Mode werden wir ständig mit allem Möglichen konfrontiert und müssen uns in diesem Dschungel irgendwie zurechtfinden, ohne uns selber zu verlieren. Die Globalisierung ist im vollen Gange – durch das Internet wird sie nur beschleunigt.
Verlieren wir nicht die Orientierung, versuchen wir, wir selbst zu bleiben!
Ich jedenfalls werde bald zum Friseur gehen. Und mir die Spitzen schneiden lassen. Denn grau werden die Haare auch von allein.