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Blogging: peinlichste Kooperationsanfragen #2

Nichts gegen Start-Ups, die sind cool und wichtig,

aber ich bin mittlerweile etwas allergisch gegen diesen Begriff, denn (zumindest innerhalb von Kooperationsanfragen) bedeutet er nichts anderes, als – „Wir zahlen nicht für Blogger-Kooperationen“. Allerdings haben auch die ganz großen Firmen manchmal ihre Probleme mit Budgets – natürlich nur, wenn es um Blogger-Kooperationen geht. Im TV läuft ihre Werbung nämlich rauf und runter – dabei wissen wir alle, dass Blogger gegenüber von konventioneller Werbung KAUM was kosten.

Dazu muss man leider auch sagen, dass trotz der Tatsache, dass „Blogger“ mittlerweile ein anerkannter Beruf ist, viele Firmen immer noch nicht wissen, wie sie mit Bloggern umgehen sollen und warum Werbung durch Blogger sich lohnt. Dazu fällt mir ein gutes Beispiel ein, das von einem Freund stammt. Er erzählte:

Bei mir zuhause läuft oft der Fernseher als Hintergrund, somit läuft natürlich auch Werbung. Als ich ein bestimmtes Problem hatte, hat mir ein Kumpel ein Produkt empfohlen, das ich sofort gekauft habe und mit dem ich sehr zufrieden war. Am gleichen Abend lief wieder der Fernseher, und plötzlich nahm ich wahr, dass genau dieses Produkt schon lange im TV beworben wurde, nur hatte ich vorher nie darauf geachtet. Erst nach der Empfehlung meines Kumpels war ich sensibilisiert für das Produkt, und erst dann ist mir die entsprechende TV-Werbung überhaupt aufgefallen“.

Dieses Beispiel erklärt genau, warum Werbung durch Blogger oft so viel mehr Wert ist, als die klassische Anzeige. Der Blogger übernimmt die Rolle des Kumpels/Freundes, der einem etwas Bestimmtes empfiehlt. Aber Achtung: dieses Prinzip funktioniert am besten, wenn der Blogger authentisch ist (heißt wiederum – Reichweite ist nicht alles)!

Also, liebe Firmen: überlegt doch nochmal genau den Unterschied und die Glaubwürdigkeit der klassischen Werbung gegen die Empfehlung eines Bloggers! ;)

Hier habe ich ein paar Beispiele einiger Kooperationsanfragen reinkopiert, die mich so erreichen, und meine (fiktiven) Reaktionen darauf – genauso, wie ich das schon im ersten Teil der „Peinlichsten Kooperationsanfragen“  gehandhabt habe – übrigens, war das der meistgeklickteste Beitrag EVER auf diesem Blog!

Viel Spaß beim Lesen :D 

Anfrage:

Liebe Frau Eren, Wir sind ein kleines, aber feines Start Up, dem es am Herzen liegt, der älteren Generation unserer Gesellschaft eine Anlaufstelle zu geben. Wir möchten das gesellschaftliche Problem des demographischen Wandels mit einem wirtschaftlichen Ansatz lösen, der Dreh- und Angelpunkt ist dabei das gemeinsame Backen von Kuchen. Anbei finden Sie nähere Informationen zum Kuchentratsch-Konzept und vielleicht haben Sie ja Lust, auf ein Stück Kuchen vorbeizukommen und die Omas, das einzigartige Kuchentratsch-Konzept und uns kennenzulernen?

Wir freuen uns auf Sie! Herzliche Grüße aus der Backstube. 

Ich sage:

Ok, Omas in aller Ehren – ich werde auch mal eine sein, aber was bitte hat die Kuchentratsch-Backstube mit meinem Blog zu tun? Wurde ich angeschrieben, weil ich mich ab und an kritisch mit gesellschaftlichen Themen auseinandersetze? Mag sein…

Trotzdem seh ich mich (noch) nicht, in ein Stück Kuchen beißend und über meine Nächsten tratschend, die Welt vor dem demographischen Wandel retten… 

Anfrage:

Our client has his focus on E-Gaming, Gaming, Gambling. We thought, that we could have a travel article about Las Vegas or Monaco which will fit to our clients niche. 

Are you willing to link to Portals that are talking about Online Casinos/Poker?

Ich sage:

Ich und Casino? Na logisch! Wer meinen Blog liest, weiß, dass ich spielsüchtig bin – NICHT!

Aaaaber wenn die Moneten stimmen, berichte ich natürlich sehr gerne über Gaming, über Mondreisen und über KFZ-Mechanik. Ist ja nicht so, dass ich nicht käuflich wäre. Und nach Las Vegas wollte ich eh schon immer! ?

Anfrage:

Es handelt sich eigentlich nicht um Linkkauf, sondern versuchen wir einen guten Artikel zu verfassen.
Innerhalb des Artikels würde es mehre Links geben, und davon wird nur einer an die Seite unseres Kunden leiten.
Das Prinzip unserer Arbeit ist gute Content veröffentlichen zu lassen.
Ich freue mich sehr auf Ihre Antwort.

Ich sage:

Eigentlich handelt es nicht um Linkkauf, aber uneigentlich irgendwie schon, hehe.  

Und nicht mal um einen Link, sondern MEHRE (wo ist das andere „re“ abgeblieben?), damit der eine gekaufte nicht so auffällt. Schlau, schlau!

Und GUTE Content ist auch mein Prinzip! Chakkaaaaa!

Anfrage:

Hättest Du Lust, zu diesem Thema ein Outfit für unser Magazin zusammenzustellen?  

Natürlich würden wir neben Deinem Foto im Magazin auch Deinen Namen, Instagram usw. angeben und die ausgewählten Kleidungsstücke dürftest du kostenfrei behalten. 

Ich sage:

Ok, zugegebenermaßen, gibt es viiiiel schlimmere Kooperationsanfragen! Obwohl sich langsam rumgesprochen haben sollte, dass Blogger mit Klamotten keine Miete bezahlen können (leider! Sonst müsste ich mir um die Miete keine Sorge mehr machen!).

Allerdings hoffen viele Marken, dass der angeschriebene Blogger nur hobbymäßig bloggt – oder aber sich unter Wert verkauft.

Dann freut er sich nämlich, dass er nun durch den Beitrag im Magazin endlich fame wird und auch noch Klamotten „kostenfrei behalten“ darf… Der Hacken an der Sache: ich gehöre nicht dazu! ;)

Anfrage:

I’m really sorry about that, I greatly appreciate you and we really want to work with you, really!! Our clothing is every cheap, but you know, we also need to reduce the costs. I hope you can understand.

I do want to give a more higher price for you, but I’m just an employee, so… Beg your understanding! We can offer you $20 for this time. Please help me run a 6-months banner and 1 review(outfit) post? As long as our first cooperation is successful, we will have the opportunity to more long-term cooperation. 

Please let me know thought. 

Many thanks.

Ich sage:

Hoppala hoppala! Achtung bei Kooperationsanfragen, die vermeintlich an unser Gewissen appellieren! Ich, Blogger, soll einer großen Firma „helfen“? Wo sind wir denn?? Ohhh, die arme Firma möchte ihre Kosten reduzieren? Na, wer möchte denn das nicht? Aber warum bin denn ich dafür zuständig? Und warum soll ich Verständnis haben – mit mir hat es nämlich auch keiner? 

Fragen über Fragen…

Und klaro, die erste Kooperation wird schlecht bis unterirdisch bezahlt, aber dafür die vielen weiteren, die folgen werden (als ob!!), blablabla… Köderprinzip. Bitte nicht reinfallen!

Anfrage:

Dear Esra!

We really like the Stylist magazine and would be happy to send gifts to your editorial team, so you can see the product!

Please, let me know if you are interested!

 

Ich sage:

 

Na, wer würde sich denn nicht geschmeichelt fühlen, dass er als einzelner Blogger für ein ganzes Magazin Team gehalten wird? ;)

Anfrage:

 

Hi dear, I was wondering that would you love to join our new giveaway to win $30 cash coupon?What you need to do are as follows,

1. Write an article to introduce our Publisher Program (include how to work with us, how to get commissions)

2. Ask your readers to join us and subsribe our Facebook, Instagrm, etc  (they should have a fashion blog, instagram, tumblr or youtube)

3.  Share your thoughts about how to dress for halloween with our clothes.

   Then you can make a set with our products  (Topic: the fashionest outfit about halloween, you should add links with them)

Ich sage:

Ok, spätestens hier bin ich sprachlos und spare mir alle Kommentare…

Hoffentlich kommt die Dame nicht auf die gleiche Idee, wenn sie einkaufen geht:

„Hier können Sie zwei Euro gewinnen, ich möchte dafür drei Avocados, fünf Brote, Kaffee, Eis, zwei Kilo Äpfel, vier Kilo Bananen, Räucherlachs, Frischkäse, Marmelade, drei Flaschen Wein, eine Gucci Tasche und ein Häuschen im Grünen…“

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Jahresrückblick 2016

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Der Jahreswechsel ist sowas wie allgemeiner Geburtstag –

ein Lebensjahr ist vergangen, ein neues fängt an – aber eben für alle… Und alle fangen an zu überlegen – was ist denn Großartiges passiert in diesem Jahr? Und wenn sie nichts finden, keinen Anhaltspunkt, weil alles zwar nicht besonders schlimm, aber auch nicht herausragend toll war, verfallen viele in eine Depression. Der Mensch braucht wohl Ereignisse, an denen er sich festhalten und mithilfe deren er seine Identität bauen kann.

Ich muss zugeben – mir fallen keine großen Ereignisse ein. Ich habe nicht im Lotto gewonnen, hatte keinen großen Durchbruch – weder als Bloggerin, noch als Musikerin – und bin nicht mal umgezogen. Eine große Reise stand auch nicht an, ebenfalls bin ich weder schwanger geworden, noch habe ich geheiratet. Das Ding ist nur – zumindest die letzten zwei Dinge habe ich mir auch nicht wirklich gewünscht.

Wie dem auch sei – hier kommt mein Jahresrückblick 2016! Enjoy!

Looks aus dem Header-Bild:     1 hier  /  2 hier  /  3 hier

Was passierte, war –

ich hatte oft Dankbarkeit empfunden, ganz ganz oft, einfach im Alltag – weil ich im Laufe der Zeit den Wert des Lebens an sich immer mehr erkenne. Es gab Situationen, in denen ich mir treu blieb, obwohl es mir „schadete“ – und darauf bin ich auch ein bisschen stolz.

Im Februar habe ich meinen 6. Bloggeburtstag zum ersten Mal öffentlich gefeiert, mit einem eigens organisierten Event, an dessen Vorbereitungen ich fast draufgegangen bin, haha. Ende August überlebte ich eine ziemliche Blogger-Katastrophe (die im Vergleich zu „echten“ Katastrophen natürlich gar keine ist): ich hatte (auch noch eigenhändig) alle Daten von meinem Computer gelöscht, und Backup hatte ich zum letzten Mal Ende Juli gemacht, also waren alle Daten von 30 Tagen weg, dabei hatte ich gerade im August besonders viel geshootet.

Was sonst noch so passierte?

Ich war auf der tollen Hochzeit von Patrick, habe mit Ballett aufgehört (vorerst). Der Sommer war definitiv zu kurz, der Herbst zu kalt. Ich war zum ersten Mal im Leben zusammen mit Diana auf einem ganz coolen Festival (siehe Foto rechts), habe auf dem Blog eine neue Rubrik eingeführt, die bei euch sehr beliebt war – das Fashion Blogger Battle, habe einige Kooperationen gehabt, habe die Berliner Fashion Week sowohl im Winter als auch im Sommer mitgemacht, und besuchte die liebe Sophie in Maastricht.

Gegen Ende des Jahres musste ich mich von einem mir lieben Ort verabschieden, bin meinen Gefühlen wieder ein Stückchen näher gekommen und habe wieder angefangen, Bücher zu lesen.

Ich bin gespannt auf das neue Jahr und möchte es positiv gestimmt anfangen. Ich wünsche uns allen alles erdenklich Gute und ein schönes, möglichst friedliches Jahr 2017!!

Beliebteste Posts 2016

Der mit Abstand meistgeklickte Post 2016 ist „Peinlichste Kooperationsanfragen„, wo ich mich über mein alltägliches Business ausgekotzt habe. So schön Bloggen auch ist, so nervaufreibend kann die fehlende Wertschätzung, die unterirdischen Anforderungen gegen wahnwitzige Entschädigungen und einfach dreiste Lügen mancher Firmen und Agenturen sein.

Hier die anderen populären Posts:

8 Anzeichen dafür, dass du kein Modeblogger-Anfänger mehr bist

Pille? Ach komm, stell dich nicht so an!

looks like Gucci – für kleinen Geldbeutel

von Hasstiraden, Marketing und Selbstzweifeln

Outfit: marine

Der Post, der mir persönlich wohl am meisten am Herzen lag, ist der:

Loser und Winner

Und mein persönlichen Lieblingsoutfits seht ihr im Headerbild!

Und hier kommen weitere Looks und Bilder, die ich dieses Jahr am meisten mochte!

Outfit 1 hier   /   Outfit 2 hier   /   Outfit 3 hier

Outfit 1 hier   /   Outfit 2 hier  

Outfit 1 hier   /   Outfit 2 hier   /   Outfit 3 hier


Outfit 1 hier   /   Outfit 2 hier   /   Outfit 3 hier

Outfit 1 hier   /   Outfit 2 hier   

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